Allgemeine theologische Bibliothek (3.1775)

iz6 Neber die Taufe.
sewHauptargument, als ob die Taufe mit dem gan-
zen jüdischen 104-5 ccsswen müsse, noch auf schwa-
chen Füssen siehe; 2) daß die Apostel auch alsdann,
da sie die Abschaffung des jüdischen Gesetzes frey und
offen stick ausicngen Zu predigen, dennoch alle gekauft
haben, welche in die Gemeine Jesu ausgenommen seyn
wollten; z) daß seine tropische Bedeutung des Wortes
taufen, die er beyckm Befehlen Jesu zu taufen
(welche ^8. nach d^Ausersi hung noch wiederholt
worden) anm'mwk, schlechterdings unerweisllch ist,
w d daß es ein offenbarer Fehlschluß ist, wenn man
fach, die Worte .waschen, abwaschen,, werden zu-
weilen von einer moralischen Reinigung gebraucht.
Lr§o — muß auch ttnlff'n eine dbos moralische Rei-
nigung arteigen können; endlich 4) daß die Taufe
schon desw gen nicht d-'kn abZu'chaffenden ro/<v->-der
Juden gehören kann, weil Gokt eine, blos anfäng-
lich, geduldete jüdische Ceremome gewiß nicht so bi-
stmmstrt haben würde, daß er m k ihren: Gebrauche
die Ausgiessung des heil. Geistes verbunden hätte, wie
cs dock) offenbar geschehen ist — so daß auch ein Apo-
stel sagen du fte: „lasset euch taufen —- — so wer-
„dct ihr empfahcn die Gaben des heil. Geistes. „
Uebrlgens mögen wir nicht «'n Abrede syn, daß
wir die Taufe der Ehesten selbst nicht für das halten,
wofür sie mele Vä'er und neuere Theologen geh lten
haben — für ein mit göttlicher Kraft vereinigtes
W^sserbad, dadurch der Teufel von dem Kinde auS-
getriebeu und d?r Glaube an Christum in ihw'N an-
gezüudet wird. Dir heil Schrift wenigstens giebt
uns weiter Nichts an die Hand als dieses: daß sieeine
vo' Go-t verordnet- Feycriichkeitsty dadurch l) dec
Täustmg indem Angesichte Gottes uno seiner Ditt-
chr.stckr