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Allgemeine theologische Bibliothek — 3.1775

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https://doi.org/10.11588/diglit.22488#0232
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Z2S Revisionen»
sormirte Standesperson, sobald sie kn Hamburg
sich niedcrzulassen genöthiget würde, bcy Hr. G. schlech-
te Aufnahme finden. Sie würde es laut von ihm
hören müssen, wie giftig und seelcnverderblich die
calvinischen Jrrthümcr sind, wie nahe einem Staate
der Untergang bevorsiehe, der einer reformirten Ge-
meinde eine freye Rcligionsübung vergönnete, wie
schleunig eine solche Verstattung die kläglichste Fol-
ge hoben würde, daß alle ächtlutheranische Bürger
entweder sich in die Keller verkriechen, oder mit weist
sen Stäben in der Hand ihr Vaterland verlassen
müßten. Von allen diesen Äusserungen, die Hr.G.
noch vor gar wenig Jahren gedruckt, eben so heftig,
als er jetzt mit einem solchen seelenverderblichen Irr-
lehrer Hand in Hand auf die sogenannten Toleran-
ten losgehr, verbreitet hat, von allen diesen Äusse-
rungen ist hier das tiefste Stillschweigen. Das
sind Waffen, die jetzt in seiner Rüstkammer ruhen,
sicher, sobald sich Meder die vorigen Feinde finden,
bey nächster Gelegenheit wieder gebraucht zu wer-
den. Allein, indem Hr. G. so die Rollen verdoppelt,
meynt er, daß es genug sey, ein anderes Kleid anzu-
ziehen, um dem Zuschauer unerkenntlich zu werden,
und ihm die vorige Rolle vergessen zu machen.,,
„Den einzigen Ausweg, den wir hier für ihn
ersinnen können, ist der, es mit seinem reformirten
Streitgenoffen auszumachen, daß ein ftder in seinen
eignen vier Mauern o^.be, der eine «m Haag, der
andere in Hamburg, daselbst dem -ritten und vierten,
der nicht ihrer Meynung wäre, ein jeder nach dem
Maaße seiner Gewalt Feuer und Wasser versagte,
daß sie in dieser Entfernung im genauesten Bünd-
nisse blieben, sobald aber einer des andern Land be-
träte,
 
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