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Allgemeine theologische Bibliothek — 9.1778

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https://doi.org/10.11588/diglit.22494#0340
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Herzen. Man kann nicht von allen Menschen
einerley Kenntniß erwarten.
Die Wahrheit pflegt man einzutheilen in die
sub/ektlvlsche, das ist: die Meynung, dle jemand
hat, daß eine Sache wahr sey, und in die objekti--
Vische, das ist, wenn unser Urrheil mit der wahren
Natur der Sache überemkömmt. Eigentlich ist
nur das letzte Wahrheit. Weil aber die Menschen
nicht vermögend sind, in allen Fällen ganz richtig
zu urtheüen, so ist für sie dasjenige Wahrheit, was
sie auf eine dauerhafte Art ruhig und zufrieden
macht. Der V. fasset dasjenige, was er von der
Wahrheit saget, in folgenden 4 Sätzen zusammen:
i) Eine mit der inner« Natur der Dinge völlig
übereinstimmende Erkennmiß, objekttvische Wahr-
heit, ist bey dem Menschen unmöglich. 2) Selbst
die subjeklivische Wahrheit, die UrtheUe der Men-
schen über (viele) Dinge, sind verschieden, z) Alle
Kenntnisse des Menschen haben auf ihn einen, ob-
wohl nicht gleichen, Einfluß. 4) Es giebl gewisse
allgemeine unleugbare praktische Satze. Derglei-
chen sind, wie hier behauptet wird: i) der Satz
des Widerspruchs, daß etwas nicht zugleich seyn
und nicht seyn könne. 2) Der Satz von Grund
und Folge, daß nichts ohne Grund seyn könne,
daß nicht ein und derselbe Grund andere Folgen
haben
 
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