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Allgemeine theologische Bibliothek — 11.1778

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[Recensionen XI-XX]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22496#0194
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186 Philosophische Betrachtung
nach dasjenige, was er aus diesen Hypothesen
herleitet, für unumstößlich und vollkommen rich-
tig halt. Er läßt seine Vernunft immer das?
jenige fagen, was er gerne haben will; daher
muß man sich nicht wundern, daß sie ihm vieles
saget, was sie andern verständigen Leuten nie?
malS saget. Eigentlich sind feine Gedanken,
die er für Wahrheiten der Vernunft ausgiebet,
weiter nichts als theologische Meinungen, wovon
einige ganz unrichtig, einige noch vielen Zwei?
feln unterworfen sind.
In dem ersten Abschnitt dieses Stücks wird
von der Beschaffenheit der unvollkommenen mo?
ralischen Namr des gefallenen Menschen gehan-
delt. Der Vers, sehet hierbey voraus, daß die
Menschen vor dem Falle die Vollkommenheit ge-
habt haben, die er ihnen zuschreibet, und gestehet
dabey, es sey über seine Philosophie, zu ergrün-
den, wie die moralische Vollkommenheit der ersten
Menschen in eine moralische Unvollkommenheit
habe ausarten können. Daß die Menschen jetzt
sehr unvollkommen und verdorben sind, nimmt er
als ausgemacht an, und zwar bestehet ihre mo-
ralische Unvollkommenheit nach seiner Meynuug
in der Beschaffenheit aller ihrer Willensneigun-
gen, daß ihre Erfüllung unmöglich ist. Der
Grund von der Unordnung und den Widersprä-
chen
 
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