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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 35.1910

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[Heft 1-2]
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Sundwall, Johannes: Eine neue Seeurkunde
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https://doi.org/10.11588/diglit.29170#0063
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EINE NEUE SEEÜRKUNDE

51

Amtsantritt enthielt und den sie sofort aufzeichnen Hessen.

Den Bestand der Flotte beim Scheiden aus dem Amte
haben die Aufseher desselben Jahres in II 789 verzeichnet
(vgl. über den damaligen Gebrauch, die Übergabe teilweise
zu verzeichnen, Böckh, Seeurk. 1 1). Bei II 794 lässt sich die
Sache noch überzeugender erweisen; sowohl diese Urkunde
als II 793 gehören in dasselbe Jahr 357/6 (Ol. 105,4).

Die letztere ist nach Böckh (Seeurk. 297 f.) ein Inventar
dessen, was die antretende Behörde vorgefunden hat, und
zwar mit Bestimmtheit in das Jahr 357/6 zu setzen (vgl.
Böckh a. a. O. 56 und Köhler, AM. VI 1 881,36). Wie nun
Köhler selbst bemerkt (a. a. O. 31 f.), würde man, wenn nicht
diese Urkunde vorläge, nicht daran zweifeln können, dass
II 794 gerade in dieses Jahr gehöre (vgl. die Übereinstim-
mung zwischen II 794 d, Z. 51 und [Dem.] 47, 20 ff.). Und in
dieses Jahr ist sie zweifelsohne auch zu setzen, denn die bei-
den Urkunden II 793 u. 794 lassen sich als Teile eines Gan-
zen erweisen. In II 793 finden sich über Rüstungen keine
Angaben (vgl. Köhler a. a. O.), was ja ganz erklärlich ist, da
dies ein Inventar des Vorhandenen war. Dagegen enthält II
794 ein Verzeichnis reparierter Schiffe und getilgter Schul-
den, also dessen, was während des Amtsjahres hinzugekom-
men war (vgl. Köhler, a. a. O. 31 f.) und auf der Tafel stehen
musste, auf welcher der Abgang und Zugang verzeichnet
war (vgl. Böckh, Seeurk. 297). Dazu passt vorzüglich, dass II
793 vor II 794 fallen muss, wie Köhler gezeigt hat (a. a. O. 36).

Nun gibt es zwar auch in II 794 zuerst ein Verzeichnis
vorhandener Geräte (Col. a, b, Z. 1-39). Diesen Teil halte
ich für einen Abschluss des Inventars II 793. Denn den
Gesamtzahlen der hölzernen und hängenden Geräte in II
793 Col. a entsprechen so genau, soweit sie erhalten sind, die
Zahlen in II 794 Col. b, Z. 1-39, dass es kein Zufall sein kann.
Es ist durchaus unwahrscheinlich, dass wir Verzeichnisse
der Schiffsutensilien zweier Jahre vor uns hätten. Es müssen
doch während des Jahres Veränderungen im Bestände der
Geräte vorgekommen sein. Die Anlage des Inventars II 793
muss man sich nach Böckh (Seeurk. 311) so denken, dass
noch ein dritter Teil da war, der die Recapitulation der ein-
 
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