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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 35.1910

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[Heft 1-2]
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Lattermann, Heinrich: Zur Topographie des Amphiareions bei Oropos
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https://doi.org/10.11588/diglit.29170#0096
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H. LATTERMANN

fang- von Z. 36, den Leonardos so liest: AI ANPK Die bei-
den punktierten Zeichen wagt er sowenig wie Dittenberger
zu ergänzen. Ich erkannte darin die Drachmenzeichen Ph,
wie ich bereits in meinen Griechischen Bauinschriften 63
Anm. mitteilte; auch wiederholte Prüfung von Stein und
Abklatsch durch Herrn Leonardos und mich ergab PK—Er-
wähnt sei noch, dass Herr Leonardos und ich zu Anfang von
Z. 8 keine Spur des Schluss-Sigma von xataßdoeiox; erkennen
konnten, obwohl die Oberfläche des Steines dort unversehrt
ist; der Steinmetz hat also, durch seine eigene Vorzeichnung
getäuscht, das < einzuhauen vergessen; nachträglich muss
es dann einfach mit Farbe aufgetragen worden sein l. Ferner
hat sich als sicher herausgestellt, dass Z. 24 TATA für KATA
geschrieben steht.

Angesichts der eingehenden technischen Bestimmungen
der Inschrift wird es erwünscht sein, wenn ich eine mög-
lichst wörtliche Übersetzung gebe, die mich zugleich einer
umständlichen Einzelinterpretation vor der Analyse des
Ganzen überhebt.—Sinngemässe Zusätze habe ich in eckige
Klammern eingeschlossen; soweit sonst das Streben nach
Abrundung des deutschen Ausdruckes zu erheblichen Frei-
heiten gegenüber dem Original führte, wird die Begründung
unter den c Einzelheiten’ gegeben werden. — Auf dem Giebel
steht die Überschrift OEOI, die als Z. 1 zählt.

Übersetzung.

Damit im Amphiareion das Wasser des Badehauses für
Männer durch den Sturzbach, so oft er [Hochjwasser führt,
nicht am Abfluss gehindert werde, sondern auch immer dann,
wenn Zeus Regenstürme sendet, das Badehaus benutzbar sei, 5
soll von dem Fundament der Brücke aus bis zu dem Wege,
der längs des Badehauses für Frauen hinabführt, ein steiner-
ner verdeckter Abzugscanal angelegt werden.

Dazu hat der Unternehmer auf die angegebene Länge,
sowie auf eine Breite von 4 Fuss (von dem Deich des Baches 10

1 Andere Beispiele dafür gibt Ad. Wilhelm, Beiträge zur att. Inschr.-
Kunde [Sonderschriften des Österr. Archäol. Inst. VII] 231 Anm.
 
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