Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 35.1910

DOI Heft:
[Heft 1-2]
DOI Artikel:
Lattermann, Heinrich: Zur Topographie des Amphiareions bei Oropos
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29170#0112
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
100

H. LATTERMANN

stantivisch zu verstehen. Das pfjxog wird nicht zahlenmässig
gegeben, sondern durch Anfang und Ende bestimmt; durch
den Zusatz von psv ist aber zugleich die Verknüpfung mit
den beiden andern Dimensionen eingeleitet, die durch die
weitläufige Beschreibung zerrissen wird; daher wird prjK0<?
piv in Z. 9 wieder aufgenommen und die ganze Beschreibung
kurz mit ro yeyQappsvov zusammengefasst. Wäre yeypappevov
adjectivisch, so müsste übersetzt werden: 'hinsichtlich der
Länge von der geschriebenen' d. h. der eingemeisselten (auf-
gezeichneten, aufgemalten); tatsächlich aber ist die Länge
als solche nur beschrieben, und auf eine Zeichnung konnte
in dieser Kürze nicht verwiesen sein. In ro yeypappgvov liegt
also zugleich Ellipse und Anakoluth vor; die nächstliegende
Ergänzung ist goto) ces soll gelten'.

Z. 6 f. otQcdpa. Über die verschiedenen Bedeutungen von
oTQcöua und verwandten Wörtern spricht zuletzt Br. Keil,
Hermes XLIII 1908, 528 f. Frazer, Paus. II 470 übersetzt den
Passus der Inschrift: 'from the pavement of the bridge'; aber
in attischen Inschriften wird unter dem einfachen atgcopa
nur immer das 'Fundament' verstanden, niemals das 'Pfla-
ster' (Fabricius, Hermes XVII 1 882, 565; meine Griech. Bau-
inschriften 36 f. 108; orpcopau^eiv ebenda 43). — Eine techni-
sche Überlegung bestätigt diese Bedeutung auch für den
vorliegenden Beleg. Das Pflaster der Brücke kann am Deich
nur in Höhe seiner Krone angenommen werden1; der Canal
dagegen musste sich am Fusse des Deiches hinziehen, er
ging also von dem Fundamentpfeiler der Brücke aus.

Z. 7 f. xataßaaig. Der Weg war vielleicht künstlich bear-
beitet, wie die Vergleichung mit den dvaßaaeig der Inschrift
IG. IV 203 Z. 21 nahe legt: 19rovg vaoog tfjg Eoerripiag xai rrjg

KÖQi]g xai ro nXoutcovgiov xai tag avaßaagig xai ta avaL)ppata-

gjtgoxeuaogv ; dazu bemerkt Fränkel: 'avaßaasig puto esse sca-
las ducentes ad templa in loco edito collocata'. Heute ist der
Weg zu ausgewaschen und ausgetreten, um noch Spuren
einer Bearbeitung erkennen zu lassen. Seine Lage ist gut zu

1 Dann fiel es natürlich schnell zum Terrain des Bezirks ab, wahrschein-
lich in Stufen.
 
Annotationen