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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 35.1910

DOI issue:
[Heft 1-2]
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Premerstein, Anton von: Phratern-Verbände auf einem attischen Hypothekenstein
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https://doi.org/10.11588/diglit.29170#0119
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PHRATERN-VERBÄNDE AUF EINEM HYPOTHEKENSTEIN 107

leistet wurde h Die Anzahl von fünf nebeneinanderstehenden
Pfandgläubigern, wie sie unsere Hypothekeninschrift bietet,
ist wohl die höchste in Urkunden dieser Art bisher bezeugte.
Ausser einem sonst nicht bekannten Privatmann Kr|tpioö8co-
Qog Aeuxovoedi; (Z. 3 f.), der mit dem grössten Darlehensbetrage
von 1500 Drachmen an erster Stelle steht, haben auf das
Grundstück vier sacrale Corporationen geliehen, deren An-
führung uns Einblicke in die innere Organisation der atti-
schen Phratrien gestattet.

Ihrer Benennung nach zerfallen diese Corporationen in
zwei Kategorien, von denen die eine patronymisch (Z. 8 f.
r?i[a]pxLÖou; Z. 10 ’EjuxA.elSai), die andere nach dem Schema
cpQareQeg oi peta roh 8eivog benannt ist. Zu den Namen der er-
sten Gruppe, welche hier zum ersten Mal auftreten, bemerkt
der frühere Herausgeber (431): 'We should expect these to
be the names of guilds or sacred clubs or phratries, or more
probably of families3. Die patronymische Namensform lässt
mit Wahrscheinlichkeit auf Geschlechter (yevrj), also Unter-
abteilungen der attischen Phratrie, schliessen. Der sagen-
hafte Ahnherr der Glaukiden mag jener Glaukos sein, von
dem eine allerdings minderwertige Notiz im Etymologicum
magnum (col. 212, 28 ff. ed. Sylburg) berichtet: rkauxöjuov rf)v
dxQÖJtoXiv ol aQ^cuoi- f] tö sv axpoxoAei tfjg ’Aörjvag ispöv. djiö
rXavxov uvög aorö/öovog, sv tq> töjicp topt© xatoixtjaavTog. Mit
den 3EjtixA.eTöai, deren nicht bezeugter Ahnherr ein 3EjtixA.%
gewesen sein muss, hängt, wie schon Robinson vermutet hat,
höchstwahrscheinlich die von Hesychios (II p. 156 Nr. 73 ed.
M. Schmidt) angeführte Feier der 3EjuxXei8ia, welche er als
eopti] Arjprppog ’Adfjvpoi erläutert1 2, zusammen. Damit dürften
denn auch die bisher übliche, von Preller herrührende Na-
mensdeutung, wonach die Epikleidia als Dankfest für die Ein-
bringung des Getreides begangen wurden, 'wenn der Sclilüs-

1 Szanto, Studien a. a. O. 289 f. (=Abh. 84 f.); vgl. auch Mitt. a.a.O. 112
(=Abh. 133).

2 Über sie J. Toepffer, Att. Genealogie 311; L. Bloch, Roschers Lex.
der Myth. II 1, 1326; O. Kern, Pauly-Wissowas RE. IV 2738; P. Stengel,

ebd. VI 114; J. A. Hild in Daremberg - Saglios Dict. des ant. II 1, 661 f.
 
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