ZU DEN GRABSTELEN VON PAGASAE
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werksproducte keinen Rückschluss auf die grosse Kunst und
können uns keine irgendwie kunstgeschichtlich verwendbare
Illustration zu der uns literarisch überlieferten Entwickelung,
noch weniger einen Aufschluss über einzelne Künstlerindivi-
dualitäten vermitteln. Selbst für die allgemeinsten Formen
der gleichzeitigen Tafelmalerei dürfen wir sie von vornher-
ein nicht als Maasstab verwerten, da sich ältere Formen auf
ihnen erhalten haben können. So kann auch das Fehlen
einer Landschaftsmalerei in unserem Sinne auf den Stelen
kein hinlänglicher Beweis gegen die Existenz einer gleich-
zeitigen Landschaftsmalerei auf Tafelbildern sein. Am ehe-
sten können für gleichzeitige Kunst jene Bilder in Betracht
kommen, die von dem üblichen Schema abweichend beson-
dere, bisweilen für den einzelnen Fall geschaffene Darstel-
lungen zeigen. Positive Resultate aber lassen sich gewinnen
durch den Vergleich mit römischen Wandgemälden, die ja
ihrerseits von der griechischen Tafelmalerei abhängen. Das
worin sie übereinstimmen, können wir als sicheres Eigentum
der Tafelmalerei in Anspruch nehmen.
Nur kurz möge auf die wichtigsten Tatsachen hinge-
wiesen werden. Die Bilder, deren Composition mit der der
Stelen übereinstimmt, sind in erster Linie die durch Rahmen
oder Einlassung in die Wand deutlich als Tafelbilder gekenn-
zeichneten Gemälde zweiten Stils 1, zu denen noch eine Reihe
von Bildern dritten und vierten Stils kommt, die ebenfalls
die Originale ziemlich treu wiedergeben. Sie haben sämt-
lich die gleiche reliefmässige Composition, eine schmale
Raumschicht mit den Figuren; ihre Tiefe ist genau wie auf
den Stelen durch den braunen Streifen des Bodens genau
bezeichnet. Einfachen violetten Grund ohne Andeutung der
Localität haben eine Reihe von Bildern des im Garten der
Farnesina gefundenen Hauses (M. d. I. XII 22). Auf den an-
deren bildet den Grund eine meist violette Wand, wie wir
ihn auch in Pagasae häufig als Wand deuten müssen. Dage-
gen fehlt in Pagasae der helle Vorhang, der auf attischen
1 Mon d. Inst. XI 22. 23. XII 7. 8. 17-34. Vgl. Compos. d. pomp. Wand-
gem. 10 ff.
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werksproducte keinen Rückschluss auf die grosse Kunst und
können uns keine irgendwie kunstgeschichtlich verwendbare
Illustration zu der uns literarisch überlieferten Entwickelung,
noch weniger einen Aufschluss über einzelne Künstlerindivi-
dualitäten vermitteln. Selbst für die allgemeinsten Formen
der gleichzeitigen Tafelmalerei dürfen wir sie von vornher-
ein nicht als Maasstab verwerten, da sich ältere Formen auf
ihnen erhalten haben können. So kann auch das Fehlen
einer Landschaftsmalerei in unserem Sinne auf den Stelen
kein hinlänglicher Beweis gegen die Existenz einer gleich-
zeitigen Landschaftsmalerei auf Tafelbildern sein. Am ehe-
sten können für gleichzeitige Kunst jene Bilder in Betracht
kommen, die von dem üblichen Schema abweichend beson-
dere, bisweilen für den einzelnen Fall geschaffene Darstel-
lungen zeigen. Positive Resultate aber lassen sich gewinnen
durch den Vergleich mit römischen Wandgemälden, die ja
ihrerseits von der griechischen Tafelmalerei abhängen. Das
worin sie übereinstimmen, können wir als sicheres Eigentum
der Tafelmalerei in Anspruch nehmen.
Nur kurz möge auf die wichtigsten Tatsachen hinge-
wiesen werden. Die Bilder, deren Composition mit der der
Stelen übereinstimmt, sind in erster Linie die durch Rahmen
oder Einlassung in die Wand deutlich als Tafelbilder gekenn-
zeichneten Gemälde zweiten Stils 1, zu denen noch eine Reihe
von Bildern dritten und vierten Stils kommt, die ebenfalls
die Originale ziemlich treu wiedergeben. Sie haben sämt-
lich die gleiche reliefmässige Composition, eine schmale
Raumschicht mit den Figuren; ihre Tiefe ist genau wie auf
den Stelen durch den braunen Streifen des Bodens genau
bezeichnet. Einfachen violetten Grund ohne Andeutung der
Localität haben eine Reihe von Bildern des im Garten der
Farnesina gefundenen Hauses (M. d. I. XII 22). Auf den an-
deren bildet den Grund eine meist violette Wand, wie wir
ihn auch in Pagasae häufig als Wand deuten müssen. Dage-
gen fehlt in Pagasae der helle Vorhang, der auf attischen
1 Mon d. Inst. XI 22. 23. XII 7. 8. 17-34. Vgl. Compos. d. pomp. Wand-
gem. 10 ff.