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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 35.1910

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[Heft 3-4]
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Brueckner, Alfred: Kerameikos-Studien
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https://doi.org/10.11588/diglit.29170#0197
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KERAMEIKOS - STUDIEN

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deckte Wasserleitungen (rTpaxt. t. st. 1 896, 20. 1 897, 14). Leider
hat der wichtige Fixpunkt bald wieder zugeschüttet werden
müssen, ohne dass eine Aufnahme der Reste bekannt ge-
macht wäre. Auch ist die Art der aufgedeckten Reste zwei-
felhaft geblieben. Dörpfeld lässt es bei ihrer Besprechung
AM. XXI 1 896,463 offen, ob das Pflaster von einer Strasse
oder einem Platze herrühre. Immerhin hat die Grabung das
vielversprechende Ergebnis gehabt, dass der erreichte antike
Boden in einer Tiefe von 4,40 m zu Tage kam. Denn damit
ist, wiewohl die Zeit des Pflasters genauer nicht bestimmt,
doch die Gewissheit gegeben, dass auch die Fundamente
der jetzigen kellerlosen Häuser die Grundlinien der alten An-
lagen nicht berührt haben. Also würde eine systematische
Beobachtung und planrnässige Aufnahme etwaiger Funde in-
nerhalb des neuen Stadtviertels und die Anlage von einigen
Quergräben, da wo das Gelände noch offen ist, zu wesent-
lichen Aufklärungen führen können.

In den bisherigen Stadtplänen, dem von Curtius und
Milchhöfer interpretierten der Karten von Attika, und dem
von Judeich seiner Topographie beigegebenen, ist der Weg
vom Dipylon zur Akademie als eine schmale Landstrasse
gezeichnet. Die Commentatoren des Pausanias, Hitzig-Blüm-
ner und Frazer, beschränken sich darauf, anzunehmen, dass
alle die von Pausanias aufgeführten Gräber unterschiedslos
auf die beiden Seiten des Weges zu verteilen wären. Aber
diese Auffassung scheint mir das Wesen der TYnlage nicht
zu treffen.

Zunächst ist je ein geräumiger Platz vor dem Stadttor
und auch beim Eingang in die Akademie anzunehmen. Vor
dem Stadttor fordert dies das Zusammenströmen der grossen
Strassen vom Piräus, Eleusis und von Nordwesten her. Wir
wissen, dass hier im äusseren Kerameikos der Festzug der
Panathenäen sich sammelte, dicht beim Pompeion. Hier haben
vor dem Tore, in ore urbis wie Livius XXXI 24 sagt, die
Athener ihre und ihrer Bundesgenossen Reihen gegen Phi-
lipp V. von Makedonien entwickelt, als er auf dem limes mille
ferme passus longus mit seinem Fussvolk und seiner Reiterei
 
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