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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 35.1910

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[Heft 3-4]
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Brueckner, Alfred: Kerameikos-Studien
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https://doi.org/10.11588/diglit.29170#0206
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A. BRUECKNER

wahrscheinlich, dass das Grab der Tyrannenmörder und das
des Kleisthenes beide in der Verlängerung der Mittelachse
des Polyandrion lagen. Folge dieser Auffassung ist, dass
das § 6 einleitende eou 8s egitgoodev xoü (xvrjpatog nicht nur
auf die Stele der Ritter Melanopos und Makartatos, sondern
auch noch auf das Grab des Kleisthenes geht, also auch die
dazwischen erwähnten thessalischen Ritter und jtArjcuov die
kretischen Bogenschützen in der Reihe zwischen jenen gele-
gen haben. Die innere Beziehung aber des Grabes der thessa-
lischen Ritter zum gleichzeitigen [ivfjpa der athenischen, das
Pausanias im Anschluss an das pvfjpa des Kleisthenes angibt,
bringt auf die Vermutung, dass jene beiden symmetrisch zu
diesem lagen, also das athenische Rittergrab jene Reihe vor
dem Polyandrion über das Kleisthenes-Grab hinaus fortsetzte.

Auch für viele der bei Pausanias folgenden Gräber bis
zu § 11 xeiYtai 8e xcu ol jiggl Köqivüov neaovxec, empfiehlt sich
die Annahme der Anlage ausserhalb des athenischen Polyan-
drion, aber dazwischen steht das schwierige Grab der Athe-
ner, die vor dem Perserkriege gegen die Aegineten gefallen
sind, ferner die in den Kämpfen gegen Kassander und gegen
Lachares Umgekommenen — von dort ab versagen die bishe-
rigen Mittel, auch nur eine These aufzustellen.

Was sich indessen für den vorangehenden Text wahr-
scheinlich machen Hess und der Prüfung bei einer Grabung
zu bedürfen scheint, dass nämlich eine beträchtliche Anzahl
von Ritterdenkmälern vor dem Stadttore bestanden hat, er-
fährt eine Bestätigung aus den Bioi aoqptatoov des Philostrat
p. 251. Dort heisst es von dem Sophisten Philagros: JtaQTjUlev
eg tö tööv tej(vltcöv ßoiAeimjQiov, ö 8ij cpxo8öpr]Tai itapa tag tob
Ke^apeixoft nvXaq oii JtöpQco tcöv ijtjrecov. Auch verdient es
in diesem Zusammenhänge Beachtung, dass der erhaltene
Rest des Denkmals der Akamantis für ihre i. J. 394 gefalle-
nen Ritter in derjenigen Gegend aufgetaucht ist, wo etwa
die Nordwest-Ecke des Töpfermarktes vor dem Stadttore
anzusetzen ist, in der oSög eXaiorgißeicov, etwa 250 Schritte
nördl. der Hagia Triada, wenige Schritte von dem breiten
Pflaster entfernt, welches Ant. Oikonomu aufdeckte, wo dicht
dabei die Stadtpläne auch die Fundamente eines grösseren
 
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