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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 35.1910

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[Heft 3-4]
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Brueckner, Alfred: Kerameikos-Studien
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https://doi.org/10.11588/diglit.29170#0207
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KERAMEIKOS - STUDIEN

195

Denkmals angeben. Bei der Grösse (2,24 1.) und guten Erhal-
tung jenes Marmorrestes ist er der Vermutung der Verschlep-
pung nicht in gleichem Maasse unterworfen, wie die kleine-
ren Brocken der Verlustlisten. Überdies würde es sich erklä-
ren, wenn die Ritterdenkmäler da ihre Stelle gehabt hätten,
wo zu Ehren der Gefallenen die Schwadronen ihrer Kamera-
den am besten ihre Kunst zeigen konnten, auf dem Platze.
In Pausanias’ freilich durchweg lückenhafter Aufzählung feh-
len Denkmäler dieser Gattung in dem Abschnitte, welcher
dem Eingang der Akademie zugewendet ist.

3) Unter den Sondergräbern von Bundesgenossen der
Athener verstehe ich nicht die der Zugehörigen zum atheni-
schen Reiche, wie der MaSüuoi, welche nach IG. I 432 a an-
scheinend mit im Polyandrion beigesetzt oder wenigstens
dort verzeichnet waren, sondern diejenigen, welche wie die
Thessaler und Argiver auf Grund besonderen Bündnisvertra-
ges zu Hilfe gezogen sind. Wenn ihre auf dem Schlachtfeld
verbrannten und gesammelten Gebeine nach Athen überführt
und nicht in ihrer Heimat beigesetzt worden sind, so mag
das einerseits auf die Unsicherheit in der Stellungnahme
der heimischen Parteien zurückgehen, andrerseits aber ist es
ein voller Ausdruck dafür, dass das Athen des fünften Jahr-
hunderts als die sicherste und ehrendste Grabstätte galt; die
Stätte, wo die dpumn der Athener ruhten, wurde gewisser-
massen die Stätte der dgetrj schlechthin, wie es der lysiani-
sche Epitaphios für die mit den Demokraten i. J. 403 Gefalle-
nen ausdrückt, § 66: d|iov 8e xal toi>? ^evon? toi)? evüaSe xeipe-
vou? sjcaiveaai, ot, ra» jtbfjilei ßor|örjoavte? xal jtepl tfj? fiperepa?
acorqpia? pa/öpevoi, jt at p l 8 a tf] v dp errj v f] yt] o a pev o i toiaü-
tr)v toü ßiou teXeutriv ex:oLr|oavto.

Über die Lage der Gräber der thessalischen Ritter von
431 und in ihrer Nähe der kretischen Bogenschützen siehe
S. 193, wo begründet ist, dass sie vor dem athenischen Poly-
andrion anzunehmen sind.

Ebenfalls getrennt von diesem sind die peloponnesischen
Bundesgenossen nach dem tanagräisclien Feldzuge begraben
worden, die Kleonäer und Argiver. Denn Pausanias gibt ihre
 
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