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EIN GESTOHLENER RING.
In den ersten Junitagen dieses Jahres ist aus dem
Museum von Candia ein kostbarer Goldring gestohlen wor-
den, den Seager in Mochlos 1909 entdeckt hat und dessen
hohe Bedeutung für die minoische Religion schon A. Evans
(Transactions of the Congress for the History of Religion,
Oxford 1909, 196) und A. J. Reinach (Revue archeologique
XV 1910,32, danach beistehende Abbildung) gewürdigt haben.
Vgl. auch Arch. Anz. 1909, 101. Alle Bemühungen, des Ringes
wieder habhaft zu werden, waren bisher vergeblich. Da be-
gründeter Verdacht auf einem Kreter ruht, der Agent atheni-
scher Antikenhändler ist, dürfte das Kleinod schon dem gros-
sen internationalen Kunsthandel verfallen sein.
Alle Fachgenossen werden den Verlust des einzigartigen
Werkes bedauern und sich freuen, wenn möglich zu seiner
Rettung beizutragen. Darum sollte der Diebstahl des Rin-
ges und sein Signalement in möglichst weiten Kreisen be-
kannt gemacht werden, um zu verhindern, dass ihn etwa
Museen oder Privatsammler ahnungslos kaufen. Das Mu-
seum von Candia hat einen hohen Preis auf seine Wieder-
EIN GESTOHLENER RING.
In den ersten Junitagen dieses Jahres ist aus dem
Museum von Candia ein kostbarer Goldring gestohlen wor-
den, den Seager in Mochlos 1909 entdeckt hat und dessen
hohe Bedeutung für die minoische Religion schon A. Evans
(Transactions of the Congress for the History of Religion,
Oxford 1909, 196) und A. J. Reinach (Revue archeologique
XV 1910,32, danach beistehende Abbildung) gewürdigt haben.
Vgl. auch Arch. Anz. 1909, 101. Alle Bemühungen, des Ringes
wieder habhaft zu werden, waren bisher vergeblich. Da be-
gründeter Verdacht auf einem Kreter ruht, der Agent atheni-
scher Antikenhändler ist, dürfte das Kleinod schon dem gros-
sen internationalen Kunsthandel verfallen sein.
Alle Fachgenossen werden den Verlust des einzigartigen
Werkes bedauern und sich freuen, wenn möglich zu seiner
Rettung beizutragen. Darum sollte der Diebstahl des Rin-
ges und sein Signalement in möglichst weiten Kreisen be-
kannt gemacht werden, um zu verhindern, dass ihn etwa
Museen oder Privatsammler ahnungslos kaufen. Das Mu-
seum von Candia hat einen hohen Preis auf seine Wieder-