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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 35.1910

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[Heft 3-4]
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Dörpfeld, Wilhelm: Die Arbeiten zu Pergamon 1908-1909, 1, Die Bauwerke
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https://doi.org/10.11588/diglit.29170#0384
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372

W. DORPFELD.

I. DIE BAUWERKE

Räume vom Bezirke aus auf Treppen zugänglich gewesen
sein. Eine dieser Treppen, die zur Tür 5 führte, ist noch an
erhaltenen Resten zu erkennen, sie hatte in römischer Zeit
die Breite der Tür. Die Tür 6 war von den obersten Sitz-
reihen des Theaters zu erreichen, doch bestand vielleicht an
Stelle des römischen Zimmers ursprünglich eine andere
Treppe. Bei Anlage dieses Zimmers hat hier jedenfalls eine
Veränderung stattgefunden. Die Sitzreihen des Theaters
nahmen ursprünglich entweder den ganzen Raum g ein oder
mindestens einen Teil desselben. Die Westmauer von g ist
auf die abgehauenen Sitzstufen aufgesetzt. Den östlichen
Teil des Raumes g hat vielleicht eine besondere Treppe
eingenommen, deren obere Fortsetzung in der Treppe h
erhalten ist. Wie sie selbst und ihre Verbindung mit der
Treppe von Tür 6 gestaltet waren, entzieht sich unserer
Kenntnis, weil bei Anlage des Raumes g alles zerstört ist.

Man könnte auf den Gedanken kommen, dass ursprüng-
lich die vor der Nordstoa erhaltenen Sitzreihen in der NO-
Ecke nach Süden umbogen und an der Ostmauer bis zum
Propvlon durchliefen. Und der Umstand, dass die Ostmauer
in ihrem unteren Teile bis zur Höhe der Propylon-Schwelle
aus kleineren und unregelmässigeren Steinen besteht als in
ihrem oberen Teile, könnte als Bestätigung hierfür angeführt
werden. Aber andere Tatsachen, wie das Fehlen eines An-
schlusses der Sitzstufen an das Propylon und die verschie-
dene Höhenlage der Türschwellen 5 und 6, sprechen zunächst
gegen diese Annahme. Wir werden erst sehen müssen, wie
der Zuschauerraum im Westen endet, bevor wir in dieser
Frage eine Entscheidung treffen können.

Die beiden Räume, die in griechischer Zeit an die Ost-
mauer anstiessen und durch die beiden Türen 5 und 6 mit
dem Bezirk verbunden waren, reichten nach Osten jedenfalls
bis an die den hoch anstehenden Feien verdeckende schräge
Stützmauer. Der südliche von ihnen, zu dem die Tür 5
gehörte, entsprach vielleicht nur dem späteren Raume n,
enthielt aber möglicherweise auch noch Teile der späteren
Zimmer o und p. Seine ursprüngliche südliche Begrenzung
ist nicht gefunden. Der nördliche Raum, zu dem die Tür 6
 
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