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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 35.1910

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[Heft 3-4]
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Dörpfeld, Wilhelm: Die Arbeiten zu Pergamon 1908-1909, 1, Die Bauwerke
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https://doi.org/10.11588/diglit.29170#0386
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374

W. DORPFELD.

I. DIE BAUWERKE

hellere Schraffierung der jüngeren Mauern erkennbar ist; die
spatesten Mauern sind gar nicht schraffiert. Auch über dem
östlichen Ende der Nordhalle sind zwei Zimmer erbaut wor-
den. Über den Zweck dieser Um- und Einbauten wagen wir
nicht einmal eine Vermutung zu äussern.

f. Der grosse Altar der Demeter. Den örtlichen
und kultlichen Mittelpunkt des heiligen Bezirks bildete ein
Tempel und ein Altar, die wir am Ende der Grabungen
von 1909 gerade noch entdeckt und freigelegt haben. Zur
Ausgrabung ihrer näheren Umgebung hatten wir keine Zeit
mehr. Bei der Fortsetzung der Grabung im Herbst 1910
dürfen wir daher noch auf weitere Funde an Baugliedern
rechnen. Aber die bereits aufgedeckten, noch in situ befind-
lichen Reste des Tempels und des Altares, ihre teils herum-
liegenden, teils in späten Hausmauern verbauten Bauglieder
und namentlich die gefundenen Bauinschriften gestatten
uns, nicht nur den Grundriss und Aufriss beider Bauwerke,
sondern auch ihre Geschichte schon jetzt im Wesentlichen
klarzustellen.

Der grosse Altar A, mit dem wir beginnen wollen,
besteht aus Trachyt und ist verhältnismässig gut erhalten.
Trotz der fast gänzlichen Zerstörung seines südlichen Tei-
les ist er wegen der auffallend guten Erhaltung seiner
nördlichen Hälfte im Bilde ganz wiederherzustellen. Seinen
Grundriss und Aufriss zeigen die Abbildungen 7 und 6. Auch
die Tafel XVIII führt seinen nördlichen Teil und Stücke der
Hörner in Photographie vor.

Auf zwei Stufen von je 0,35 m Auftritt liegen mehrere
Steine eines Basisprofils mit weiter Ausladung und tragen
noch die den Kern des Altares bildenden Orthostaten, die
oben mit einem Deckprofil abgeschlossen sind. Darüber war
der Altar mit einer Platte und volutenartigen Hörnern aus-
gestattet, von denen ein von uns aus mehreren Fragmenten
zusammengesetztes Exemplar auf der Photographie erscheint.
Das mit Voluten und Palmetten verzierte Horn hat in Wirk-
lichkeit etwas näher an der Ecke gestanden, ist von uns
aber von der Kante entfernt aufgebaut worden, damit die von
 
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