Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 35.1910

DOI Heft:
[Heft 3-4]
DOI Artikel:
Dörpfeld, Wilhelm: Die Arbeiten zu Pergamon 1908-1909, 1, Die Bauwerke
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29170#0411
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
DIE ARBEITEN ZU PERGAMON 1 908 - 1 909

399

VII 2, 11), die Strabon noch als röjtoi; am Meere unterhalb
der Stadt Pitane kennt. Die neue Stadt Atarneus, die Zwing-
burg des Hermeias, lag nördlich oder westlich von Pitane
auf einem Berge. Atarneus oder Atarneitis hiess in alter Zeit
(Herodot VI 28, 29) auch die ganze Ebene am Meere gegen-
über von Lesbos. Die antike Stadt bei Tschandarli am süd-
lichen Golfe, die allgemein für Pitane gehalten wird, muss
nun einen anderen Namen (Sarnaka oder Halisarna?) erhal-
ten. Ihre Entfernung von Teuthrania ist für Pitane zu gross
(vgl. Thrämer, Pergamos, 211). Pitane lag vielmehr am nörd-
lichen Golfe, entweder bei Kaleh Agili oder wahrscheinlicher
weiter östlich bei Beiram-Tepeh und der Kirche des Hagios
Johannis. Im letzteren Falle ist Kaleh Agili das neue Atar-
neus des Hermeias und kann nach der Tabula Peutingeriana
später vielleicht Attalia genannt worden sein. Die Stadt Ela-
tia derselben Karte muss in der Gegend des Ajasmatt-Flus-
ses angesetzt werden. Der Fluss Euenos des Strabon muss
nun in dem Flusse gesucht werden, der zwischen Kaleh Agili
und Hagios Johannis fliesst und einst den nördlichen Golf
geschlossen hat; höchstens könnte noch der Ajasmatt-Fluss
in Betracht kommen, wenn der antike Name von Kaleh Agili
Pitane sein sollte. Falls die Landschaft Elai'tis sich bis Per-
gamon ausgedehnt hat, so würde ferner der von mehreren
antiken Schriftstellern (Thrämer, Pergamos, 167) erwähnte
elai'tische Keteios mit dem Keteios von Pergamon identisch
sein können. Wie dem aber auch sei, an der Richtigkeit
der Angaben des Strabon, der die Elai'tis und den elaiti-
schen Golf nördlich von Kane ansetzt, darf nicht mehr ge-
zweifelt werden. Allerdings muss nun der südliche Golf,
an dem Elaia als neuer Kriegshafen der pergamenischen
Könige lag, nach Strabon ebenfalls eXaiTixog genannt wor-
den sein ; vielleicht hiess er nur wenig anders, etwa ekat-
TTjg (Strabon 624), von Elaia gebildet. Waren die beiden
Teile des Golfes, wie ich glaube, zu Strabons Zeit schon ver-
bunden, so konnte der ganze, Kane im Norden, Osten und
Süden umfassende Golf der elai'tische heissen, wie der ganz
Lesbos umfassende, von Lekton bis Kane reichende Golf
der adramyttenische hiess.
 
Annotationen