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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 35.1910

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[Heft 3-4]
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Hepding, Hugo: Die Arbeiten zu Pergamon 1908-1909, 2, Die Inschriften
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https://doi.org/10.11588/diglit.29170#0453
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DIE ARBEITEN ZU PERGAMON 1 908 - 1 909

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sen cylindrischen Fackellialter aus Trachyt haben wir zwi-
schen Tempel und Altar gefunden.

öeopocpÖQog ist ursprünglich nur Kultname der Demeter,
er könnte auch hier schon alt sein, wenn er auch auf der In-
schrift von Tempel und Altar fehlt. Gruppe, Griech. Mythol.
u. Religionsgesch. 295 will wenigstens den pergamenischen
Kult der ©eapocpopog aus Böotien herleiten, wohin ja auch die
Phylennamen Kaöprpg und ©i]ßaCg und vielleicht die Kabirien
weisen. Aber auch in Gambreion, Smyrna, Ephesos, Milet
gab es Thesmophoria (s. Nilsson, a. a. O. 315), z. T. auch mit
Mysterien verbunden. Von dem milesischen leqöv berichtet
Parthenios c. 8, dass es jpQuyu irj? JtöXeoug aiteyei, in Smyrna
heisst die Göttin f| peydL| üea kqo Jiötacog @eo[iocpopog AriprjxrjQ
(CIG. 3194 und 3211), in Ephesos gab es einen Verein xcöv
jxqo ixotacog ApppTgiaorcov (Anc. Gr. Inscr. Brit. Mus. III
Nr. DXCV; über jxqö itötaoog vgl. Poland, Gesell, d. griech.
Vereinswesens 86); also die Heiligtümer lagen wie das per-
gamenische und wie auch viele Demeterkultstätten im Mut-
terland ausserhalb der Stadt. Es ist das ja leicht zu verstehen
bei einer Göttin, die ihrem Wesen nach ursprünglich doch
nichts anderes ist als die alles Leben, vor allem aber das Ge-
treide spendende Mutter Erde, und der als ©eopcxpÖQog von
den Frauen jene merkwürdigen uralten chthonisclien Opfer
dargebracht werden durch Versenken von Schweinen, von
Schlangen und Phallen aus Teig, von Pinienzapfen in Erd-
schlünde, unterirdische pgyaga, Caeremonien, die ein Frucht-
barkeitszauber sind und ausdrücklich auf das Gedeihen der
Saaten bezogen werden (Nilsson, a.a.O. 31 3 ff.). Vielleicht steht
der ßöÖQog südlich vom Propylon (K, s. oben S. 356) mit sol-
chen Thesmophorien-Bräuchen in Zusammenhang; wir kennen
solche Opfergruben auch aus den Heiligtümern der Demeter
in Priene (Prienewerk 154) und Knidos (Newton, Hist, of
discov. at Halicarnassus ... II 2, 383 ff.; er erinnert bei
der Erklärung auch an die pey«Qa der Thesmophorien; s. a.
Nilsson 31 9 f.).

Wie in Griechenland durch den Einfluss der eleusini-
schen Legende fast überall Kore an die Seite der Demeter
trat, so ging es auch in Pergamon. Und es entspricht dem

ATHENISCHE MITTEILUNGEN XXXV

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