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H. HßPDINCr.
II. DIE INSCHRIFTEN
rundes Dübelloch sich befindet. BH. 0,027, ZH. 0,065. For-
men: Vcj>. Phot. 1755. Der rechte Teil der Inschrift ist nur
noch undeutlich zu erkennen.
Nuxr't xcu TeAerrh
xal tcoi Aiuopanm.
KAanöia TeXeocpopiavia
vpvfjtQia xat’ övap.
Man kann sich schwer eine Vorstellung von dem Inhalt
des Traums der CI. Telesplioriania machen. Die Zusammen-
stellung mit Te^etrj, der Eponymen der Mysterienweihe, lässt
uns hier wohl kaum Nul; als die Göttin der orphischen Theo-
gonie fassen, sondern vielleicht als die Personification der
dunklen Nacht, in der die heilige Weihe der Mysten das
veov cpoäg brachte. Die TeXerrj wurde mit Orpheus zusammen
auf dem Helikon verehrt, in der Kalenderinschrift aus Epa-
kria werden Opfer für sie vorgeschrieben (Belege bei Gruppe,
a. a. O. 1079, 14), und vielleicht ist sie auf einem merkwürdi-
gen Relief des athenischen Nationalmuseums (Stais, Guide
illustre I 197 Nr. 1 390; Roschers Lexikon III 2124 Abb. 1 2)
dargestellt, das v. Prott, AM. XXVII 1902, 266 auf die mit
dem Kaiserkult verbundenen Dionysos- und Demeter-Myste-
rien deutet.
Als dritte Gottheit erscheint dann das Auropatov, das z.
B. noch Lysias VI 25 scharf den Göttern gegenüberstellt (xai
toutoov jtdrepa rouq üeoüg XOI h To autöpatov alnäcrö’cu;). Die
Gestalt der Tw/i], die in der hellenistischen Religion zu so
hoher Bedeutung gekommen war (s. z. B. Kaerst, Gesell, des
heilenist. Zeitalters II 1, 203 f.), hatte sich in der Kaiserzeit
immer mehr zu einer Allgottheit entwickelt und passte nicht
mehr recht für ein bestimmtes Erlebnis, um das es sich doch
hier handelt. In älterer Zeit differenzierte man sie vielleicht
in einem solchen Falle durch ein Beiwort: so mag die Auto-
paua des Timoleon von Syrakus entstanden sein (Gruppe,
a. a. O. 990, 3). Hier ist zum ersten Mal, so weit ich sehe, der
grosse Schritt getan zur Vergöttlichung des unberechen-
baren Zufalls. Ein Menandervers, den Usener, Göttern. 291
H. HßPDINCr.
II. DIE INSCHRIFTEN
rundes Dübelloch sich befindet. BH. 0,027, ZH. 0,065. For-
men: Vcj>. Phot. 1755. Der rechte Teil der Inschrift ist nur
noch undeutlich zu erkennen.
Nuxr't xcu TeAerrh
xal tcoi Aiuopanm.
KAanöia TeXeocpopiavia
vpvfjtQia xat’ övap.
Man kann sich schwer eine Vorstellung von dem Inhalt
des Traums der CI. Telesplioriania machen. Die Zusammen-
stellung mit Te^etrj, der Eponymen der Mysterienweihe, lässt
uns hier wohl kaum Nul; als die Göttin der orphischen Theo-
gonie fassen, sondern vielleicht als die Personification der
dunklen Nacht, in der die heilige Weihe der Mysten das
veov cpoäg brachte. Die TeXerrj wurde mit Orpheus zusammen
auf dem Helikon verehrt, in der Kalenderinschrift aus Epa-
kria werden Opfer für sie vorgeschrieben (Belege bei Gruppe,
a. a. O. 1079, 14), und vielleicht ist sie auf einem merkwürdi-
gen Relief des athenischen Nationalmuseums (Stais, Guide
illustre I 197 Nr. 1 390; Roschers Lexikon III 2124 Abb. 1 2)
dargestellt, das v. Prott, AM. XXVII 1902, 266 auf die mit
dem Kaiserkult verbundenen Dionysos- und Demeter-Myste-
rien deutet.
Als dritte Gottheit erscheint dann das Auropatov, das z.
B. noch Lysias VI 25 scharf den Göttern gegenüberstellt (xai
toutoov jtdrepa rouq üeoüg XOI h To autöpatov alnäcrö’cu;). Die
Gestalt der Tw/i], die in der hellenistischen Religion zu so
hoher Bedeutung gekommen war (s. z. B. Kaerst, Gesell, des
heilenist. Zeitalters II 1, 203 f.), hatte sich in der Kaiserzeit
immer mehr zu einer Allgottheit entwickelt und passte nicht
mehr recht für ein bestimmtes Erlebnis, um das es sich doch
hier handelt. In älterer Zeit differenzierte man sie vielleicht
in einem solchen Falle durch ein Beiwort: so mag die Auto-
paua des Timoleon von Syrakus entstanden sein (Gruppe,
a. a. O. 990, 3). Hier ist zum ersten Mal, so weit ich sehe, der
grosse Schritt getan zur Vergöttlichung des unberechen-
baren Zufalls. Ein Menandervers, den Usener, Göttern. 291