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Zur Einführung“.

Als die Römisch-Germanische Kommission darüber beriet, welche Form
sie der von ihren Satzungen geforderten Veröffentlichung gehen solle, glaubten
wir als Ausgangspunkt für unsere Überlegungen den Beschluss nehmen zu
sollen, keine neue Zeitschrift zu gründen. Es schien uns unrichtig, die grosse
Zahl der schon vorhandenen Publikationsorgane für Aufsätze römisch-ger-
manischen Inhaltes noch um eines zu vermehren und auf diese Weise den
bestehenden Zeitschriften weitere Konkurrenz zu machen, statt, wie es im
Sinne der Schöpfer unserer Kommission lag, auch auf diesem Gebiet unsere
Kräfte zur Vervollkommnung und Ausgestaltung vorhandener bewährter In-
stitutionen einzusetzen. Wir hätten damit aber auch einen Missstand, der in
dem innersten Wesen der lokalen Forschung begründet ist, noch vermehrt: die
ungeheure Zersplitterung der Literatur, mit der jeder zu kämpfen hat, der
sich an der Forschung beteiligt, ,und die dem fernerstehenden einen Über-
blick über die Ergebnisse der römisch-germanischen Forschung fast unmög-
lich macht.

Wie die Kommission eine ihrer Hauptaufgaben in der Vereinheitlichung
der lokalen Forschung, in der Zusammenfassung der vorhandenen Kräfte zu
gemeinsamem Vorgehen, und in dem Hinweis auf die grossen gemeinsamen Auf-
gaben sieht, so musste ihr auch der Gedanke kommen, der Zersplitterung der
Literatur, die den nutzlosen Verbrauch wissenschaftlicher Kräfte begünstigt,
entgegenzuarbeiten. Diesem Gedanken ist der Plan entsprungen jährlich einen
„Bericht über die Fortschritte der römisch-germanischen Forschung“ erscheinen
zu lassen, in dem kurz zusammengefasst werden soll, was in dem betreffenden
Jahre auf den einzelnen Gebieten für die Forschung gewonnen ist. Der Bericht
ist gedacht als ein Wegweiser durch die einschlägige weitschichtige Literatur
für den, der auf diesen Gebieten tätig ist. Er soll zugleich eine Übersicht
geben über die wichtigsten Funde des Jahres. Endlich soll er den Stand der
Fragen, an deren Lösung augenblicklich besonders gearbeitet wird, klar her-
vortreten lassen, und auf vernachlässigte Gebiete hinweisen.

Wir glauben, dass dieser Bericht allen, die sich für römisch-germanische
Forschung interessieren, als ein Hülfsmittel bei der Arbeit willkommen sein wird.

Der Bericht, den wir hiermit zum ersten Male veröffentlichen, erreicht
das Vorgesetzte Ziel freilich no’ch lange nicht. Über seine Mängel und Un-

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