Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Bodmer, Johann Jacob [Hrsg.]; Manesse, Rüdiger [Hrsg.]
Sammlung von Minnesingern aus dem schwaebischen Zeitpuncte: CXL Dichter Enthaltend (Band 2) — Zürich, 1759

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.4111#0164

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
der JUNG MISNER.
An den armen lieplich liep
Si liep in den ougen
Tougen sol man minne enpflegen
Mit glichcr wage liep wider wegen
Ach minne das du biß so gar gewaltig
Das din strike sint so manigvaltig
Du tcerest mangen vvisen man
Doch sint dir holt beidiu iung und alt
Minne wer mag din wunder volle schribeh
Das du begeft an mannen und an vviben
Dem du friuntsehaft erzeigen wilt
Den dunket er hab wunsches gevvak
Suessii minne minneklichü
Diu nam ist gehiure Tiurc bist du das ist war
Doch ist din muot wilder dann ein ar
Meye in bluet stat ner wak Geh hat
Aber gegervvet Geverwet wol
Gen der wunnebernden sumer zit
Secht lieh verwet me Gras und kle
Ein ieklich bluome Nach ruome gar
Verwet lieh ir bluete ane strit
Meye uns froeiden git heide lit
Wunneklich gcglenzet über al
Man heere vogeilin singen ir suessen schal
Des sinc hochgemuot
Wip diu froswent bas dann alles des meyen bluot
Reinr wip gruos Tuot sorgen buos
Ir lieplich lachen versvvachen kan
Mangen senden kumber mit lieb eren tat
Wol das vvip diu hat cren rat
In ir herz gesenkec So wol ir gar
Reins vvibes guete tuot sorgen bar
Des sint hochgemuot &c.
Rost das ysen zeret Sus underwere»
Zcrt wibes minne Die iinne
Gar an vil mangem manne
Venus dm roub Der ilt manigvalt Gar ungezalt
Sint diniu wunder Besunder gar
Du legst manges schallen sam wasser stoup
Miltou gruenes loub macht toub
Sust toubet die minne mangen man
Doch nieman ir gueti vol schriben kan
Des iint hochgemuot &c.
der ALT MISNER.
Swen liebi twinget und nit nutz
Noch worte das er sriunt ist

der ALT MISNER. 157
Der ist friunt gar an verdrutz
Und mit getriuvem herzen
Des friuntsehaft wert nach friundes tode gar
Swer aber ein friunt ist
Dur diu zwei so der nicht mer ilt
So ist ouch du friuntsehast gar entzwei
Sin herze wil nicht smerzen
Dur friunde han da ist er triuwen bar
Swer einen friunt getriuwes herzen vinde
Dem tra;;e er liebi me dann sinem kinde
Guot friunt lat friundes nicht ze nceten
Den lat ouch Got ze sriunde nicht
So man in lan die valschen sicht
Friunt mit im lebt unfriunde kau er toeten
Das fule holtz m:,n schinen sicht!
Da man es vindet nachtes Es enliohtet aber nicht
Es ist ouch kleiner ivvere
Und ist des tages kranker eren wert
Der valsehe friunt ist im gelich
Der friunt ist mit den Worten
Und entseit mit den werken lieh Da wirt er lugenere
Sin wage da nit loetig lilber wert Der warheit tag
Des valschen valseheit zeiget
So ere sich gerechtem friunde neiget
Guot friunt vervvigt den zentmere
Der valsch ein quinti nicht envvigt
Da wort nit werk ze wage ligt°
Pfuch der gewicht ist ganzem sriunt urunere
Swenn uns das alter die gesicht betimbert alze sere
Das wir die edeln schrist nicht
"Wol gesehen mugen merc So sint unser kere
Zuoz einem lichten spiegel klar
Der uns die schrift erliuehten kan
Und wol gesichtig machen
So wir si dur in schen an
Das kunt von edlen lachen
Die sol nieman svvachen
Der spiegel tiutet ane var
Gotes muoter und ir kint
Der edlen glantzen warheit schrist
Und als uns der siunden gist
An leligheit erblendet
Das Got von uns diu gnade sin
Vil hailich hat gewendet
Diu spiegel lichte Maria
Die gnad uns wider sendet
Und mit suon verendet
Was gen ir kint uns ie gewas

V3

Vos»
 
Annotationen