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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 7.1905-1906

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Nr. 5
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Löwis of Menar, Karl von: Schloß Arensburg auf Ösel und seine Wiederherstellung, [1]
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Fehleisen, Georg; Ruff, Wilhelm: Die Limpurg bei Schw. Hall, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.31829#0044

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init einander verbinden. Diese fcnsterarrige Mffnung gestarrcte, nach Bedürfniö auch vc»m großen
Remrer aus de,n Gotcesdienste beizuwostnen. Das Maßwerk der beiden RapeUenfenstcr, zun,
Teil noch in ursprüglicber Lor,n iSüdfenster) restauriert, ist kürzlich eingesetzt.

Im Ganzen sind vier Wandnischcn in der RapeUe vorhanden, nördlich voin Altar i„ der
Gftwand diejenige für das Gakranlenr und südlich voni Alrar drei, davon zwei in der Gstwand, für
die heiligen Mle bestlinnlt, die dricre, größte, aber in dcr Güdwand. Zwei von den letzteren sind inic
geschrnackvollen gothischen Greinunirahinungen inic Fialen verzicrt, die größce könnre einen Heiligenschrein
enrhalren haben.

Der Alrar zeigt noch die alce ftcincriic Plarre niir den fünf klcineii verriefren weihkreuzen aus
kacholischer Zeit. Auch an den Wanden ift einc Anzahl größerer, O,2Z m hoher weihkreuze Ln diescr
RapeUe erhalten geblieben. Malereien wurden bisher nichr freigelegr, doch sind die Gewölbekappen
der Rapelle noch nichr untersuchr, und diese dürfren wohl bcinalr gewesen scin.

Obgleich die 7lrensburger BurgkapeUe nun schon langst für den Gottesdicnft der
evangelisch-lurherischen Landeskirche geweihr ist, so wird es dein römisch-karholischen Pfarrer, der nur
eininal i,n Iahre L„ Arensburg erscheinc, in roleranrer weise geftattec, hier den Gorrcsdienst für seine
wenigen Geineindeniirglieder auf Gsel zu verrichten. Die BurgkapeUe ist soniit in dcr Prapis enie
Giinultankirche, wie wir sie haufig in kleineren Grren von Güddeurschland antreffen.

Der bei weirein schönste Rauin der Burg Lft der 7,-5 m breire, 20,H5 m lange zweischiffige
große R enicer, dessen 10 Gewölbejoche durch vier achteckige Ralksteinsaulen und enrsprechcnde Ronsolen
an den Wanden gecragen werden. Die Ralksteingurte zeigen die gleichen, aus ^ohlkehlen gebildecen
Profilierungen, wie die Rippen. Die cinzelnen Gewölbekappen sind zur Zeit weiß gerüncht und lassen
dadurch die dunkelen Gurce und Rippen uni so wirkungövollcr hervorcreren. Ehedein waren die
Rappcn wohl bcmalt, was vielleichr noch sestgcsteUc werdcn wird. )7lur einige dieser Ioche haben
Gchlußsteine, die unbearbeicet geblieben sind.

Der letzte Pfeiler nach Gsten har eine achceckige Tischplatte ringsheruni, die aus cinein Scein
inic der Gaule gearbeicec ist.

Die Fcnsterinaßwerke dieses Raumes sind nichr mehr vorhanden und müssen daher neu
angebrachr werden, wozu die Mirrel sich hoffenrlich früher oder spacer beschaffen lassen werden.

(Schluß folgt.)


DLe -Eimpurg bei Gchw. Hall.

Von prof. vr. Fel)leiscn und Baucar Rufs.

wir haben bisher den Turm b noch nichr naher gcschilderr. Er war in den
sechziger Iahren und spacer aus umherliegenden Greinen als Trockenmauer
wieder aufgebaut und mir einer Gchutzhürce verschen worden. Die Lrage
crhebr sich, ob nichr in diesem Turm der Brunnen zu suchen ist. Hören wir
über ihn cinen Augenzeugen, an desscn Zuverlassigkeir nichr zu zweifeln ist;
es ist dcr Lhronist Pfarrer ^erolt von Reinsbcrg 1-P0—1562. Die be-
creffende Grelle in seiner (Lhronik laucet: „15-1 hac n,an zu Eimpurg die
maur am schloß gegen der ebne abbrochen, welche ein wolc fallcn, den
rechcen grund gesuchc unnd eine andere ufferbawcn, den hoff zu ^impurg gepfiesterr, darinnen ein
galtprun ist, welcher durch den ^elsen 7Z Rlaffrer ricff gehawcn, ift dem Rochcn gleich, wie man sagt,
im alren Lrawcnzimmer den steinen erckher abbrochen, dann sich die N7auer dasclbst zerrissen, und das
Gchloß mir speiss u. stein verzwigc unnd verworffen".

Sichcr ist also, daß der E>runnen im Hof war. Aber im oberen Hof kann cr, wie oben nach-
gewiesen, nichc gewcsen sein. Also muß er in cinem andcren Hof gewesen sein. Man kann wohl
annehmen, daß der Raum bei b vor b ein Hof war, schon deshalb, weil die Gchenken einen Raum
zum Abftellen der wagen brauchten, denn Ver Eingang L ift erwiesenermaßen zu pferde, aber nichr mic
 
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