VII.Icchrgang
Nr.4
im Ianuar I90H.
Der Burgwarr erscheinr monarlich einmal. — Be?ugspreis: S,5<? Mark jährlich.
Schloß Burg an der wupper.
Von Herm S. Rehm.
aö bergische Land, jenes durch landschaftliche Anmuc, geschichrlichen Ruhnr und hoch-
entwickclrcs Industrieleben in gleichem N7aße ausgezeichnere Srück rheinischcr Erde, har
in sciner reichen Gchaykamrner von Gehenswürdigkeiten einen Gchmuck von besonderem
Werre aufzuweisen, dcm die „Roemeriken Berge", die „ruhmreichen Berge", wie der alre
Ehrenrirel dieses Landstriches laurec, mir in erster Einie die große Beachrung zu ver-
danken haben, welche ihnen in jüngster Zeir seirens der Touristenwelr zu Teil wird. Es ist das in
Wiederherstellung begriffene Schloß Burg, das unter den rheinischen Burgen einen besonderen Platz
einnimmc und als ein Glanzpunkr des Bergischen Landes das Inreresse durchaus rechrferrigc, das man
ihm als einer im cchren deurschen Geiste konzipierten Archicekrurschöpfung von allen Geiren enr-
gegenbringr.
Schloß Burg, der Srammsitz eines der berühmresten Dynastengeschlechrer Deurschlands, der
machrigen Herzöge von Lleve und Berg, erhebr sich auf einem wildbewachsenen hohen Bergrücken des
romancischen wupperrales in jcncm köstlichen Talwinkel, dessen Poesie durch die freundliche Erschci-
nung des sauberen Grcchens Burg einen besonderen Reiz empfangr. Ursprünglich mag hier, wie dies
bei den meislcn sparer zu starken wchrbauren angewackscnen Burgen vermurer werden darf, eine ein-
fache 1?este gcstanden haben, die erst nach und nach jene malrrischen und vielgcstalrigen Forincn annahm,
die heure das Auge des Äeschauers enrzücken.
Die alreften Vlachrichren über diesen Lürsrensiy reichen bis zum Iahre I1ZZ zurück, da Graf
Adolf I. von Berg seine Residenz von dem durch seinen herrlichen Dom berühmrcn Alrenberg nach
dem auf stolzer Höhc gelegenen Schlosse Burg vcrlegre, das zu erweitern und zu verschönern er sich
zur Aufgabe machre. In seinen letzcen Eebenscagen aber scheinr der rirrerliche ^err die Eitelkeic alles
irdischen Grrebens erkannr zu haben, denn er sowohl wie sein Bruder Eberhard nahmen in Alrenberg
die Rurre und beide starben als fromme Mönche im Iahre 1152, nachdem sie das dorr von ihncn
gestifrere Listerzienserkloster mir reichcn Zuwendungen bedachr harren. Unrer den Bauhcrren des
Gchlosses Burg har sich namenrlich auch Graf Engelbrechr II. von Berg, Erzbischof von Röln, durch
Nr.4
im Ianuar I90H.
Der Burgwarr erscheinr monarlich einmal. — Be?ugspreis: S,5<? Mark jährlich.
Schloß Burg an der wupper.
Von Herm S. Rehm.
aö bergische Land, jenes durch landschaftliche Anmuc, geschichrlichen Ruhnr und hoch-
entwickclrcs Industrieleben in gleichem N7aße ausgezeichnere Srück rheinischcr Erde, har
in sciner reichen Gchaykamrner von Gehenswürdigkeiten einen Gchmuck von besonderem
Werre aufzuweisen, dcm die „Roemeriken Berge", die „ruhmreichen Berge", wie der alre
Ehrenrirel dieses Landstriches laurec, mir in erster Einie die große Beachrung zu ver-
danken haben, welche ihnen in jüngster Zeir seirens der Touristenwelr zu Teil wird. Es ist das in
Wiederherstellung begriffene Schloß Burg, das unter den rheinischen Burgen einen besonderen Platz
einnimmc und als ein Glanzpunkr des Bergischen Landes das Inreresse durchaus rechrferrigc, das man
ihm als einer im cchren deurschen Geiste konzipierten Archicekrurschöpfung von allen Geiren enr-
gegenbringr.
Schloß Burg, der Srammsitz eines der berühmresten Dynastengeschlechrer Deurschlands, der
machrigen Herzöge von Lleve und Berg, erhebr sich auf einem wildbewachsenen hohen Bergrücken des
romancischen wupperrales in jcncm köstlichen Talwinkel, dessen Poesie durch die freundliche Erschci-
nung des sauberen Grcchens Burg einen besonderen Reiz empfangr. Ursprünglich mag hier, wie dies
bei den meislcn sparer zu starken wchrbauren angewackscnen Burgen vermurer werden darf, eine ein-
fache 1?este gcstanden haben, die erst nach und nach jene malrrischen und vielgcstalrigen Forincn annahm,
die heure das Auge des Äeschauers enrzücken.
Die alreften Vlachrichren über diesen Lürsrensiy reichen bis zum Iahre I1ZZ zurück, da Graf
Adolf I. von Berg seine Residenz von dem durch seinen herrlichen Dom berühmrcn Alrenberg nach
dem auf stolzer Höhc gelegenen Schlosse Burg vcrlegre, das zu erweitern und zu verschönern er sich
zur Aufgabe machre. In seinen letzcen Eebenscagen aber scheinr der rirrerliche ^err die Eitelkeic alles
irdischen Grrebens erkannr zu haben, denn er sowohl wie sein Bruder Eberhard nahmen in Alrenberg
die Rurre und beide starben als fromme Mönche im Iahre 1152, nachdem sie das dorr von ihncn
gestifrere Listerzienserkloster mir reichcn Zuwendungen bedachr harren. Unrer den Bauhcrren des
Gchlosses Burg har sich namenrlich auch Graf Engelbrechr II. von Berg, Erzbischof von Röln, durch