Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 34.1914

DOI Artikel:
Braungart, Richard: Selbstporträts
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.7447#0109

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Selbstporträts.

CELBST-PORTRÄTS.

Es gibt, von den ex-
klusiven Landschaftern
und solchen abgesehen,
denen das Figürliche aus
irgend einem Grunde
nicht „liegt", wohl nur
wenige Künstler, die
sich nicht zu irgend
einer Zeit ihres Lebens
einmal selbst porträtiert
hätten. Viele haben es
öfter, meist zu Beginn
oder am Ende eines
neuen Lebensabschnit-
tes, getan, und manche
kennen offenbar über-
haupt kein Modell, das
ihnen interessanter und
malenswerter schiene
als die eigene Person.
Von solchen Künstlern
besitzen wir dann meist
ganze Serien von Selbst-
bildnissen aus jedem
Lebensalter und in jeder
nur möglichen Auffas-
sung, und wohl aus-
nahmslos gehören diese

NORA VON ZUMBÜSCH. »KNABENPORTRÄT« KERAMIK.

Selbstporträts auch zu
den besten Werken der
betreffenden Maler. —
Man riete nun sicherlich
vollkommen fehl, wenn
man annehmen wollte,
daß es nur oder in erster
Linie Eitelkeit wäre, die
diese Künstler dazu ver-
anlaßt, sich so oft selbst
zu porträtieren. Daß
dieses Motiv zuweilen
auch eine Rolle spielt,
ist ja selbstverständlich,
und niemand wird sich
ernstlich daran stoßen.
Aber der tiefere Grund
für diese Erscheinung ist
doch anderswo zu su-
chen: im Wesen der
Kunst und des Künst-
lers. Der Künstler will
Klarheit, er will den
Dingen auf den Grund
gehen und dem Ideal
der Übereinstimmung
von Schauen, Empfin-
den und Gestalten mög-
lichst nahe kommen.

NORA
V. ZUMBÜSCH-
WIEN.

»PORTRAT-
BÜSTE«
KERAMIK.

IOI
 
Annotationen