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Die Sonnenfinsternis.
Der frühreife Student.
ÜJcitn man sich als Man» und Weib, Mond und Sonne
denkt,
Muß man mit Erstaunen seh'n, wie die Frau es lenkt.
Kömmt von ihrem Siegeslauf sie erschöpft nach Haus
Gibt sie ihm ein wenig Licht, spricht: „nun geh hinaus!
Wandle über Berg und Thal durch die stille Nacht,
Bis durch meinen Zauberstrahl Alles neu erwacht."
Und geduldig geht er hin, lächelt freundlich mild,
Ist auf seinem stillen Gang der Ergebung Bild.
In der Hütte, im Palast, wo man weint und lacht,
Wo die Sorge, wo der Gram, wo die Liebe wacht,
Dringt er durch der Blätter Grün durch Gardinen ein
Und erfreut so manches Herz, durch den klaren Schein.
Einem Pärchen folget er, leuchtend zum Altar,
Da wird seine Stellung ihm zur Frau Sonne klar.
„Zu gehorchen hat das Weib," sagt der Priester laut
Und dann fragt er: „willst du?" „Ja!" spricht die holde
Braut.
Es erwacht der Stolz in ihm, ha! es ist zu viel,
Schon so lange sagt bei mir nur die Frau: „ich will."
Morgen soll es anders sein, und es sieht die Welt
Mit Entsetzen, wie er sich ihr entgegen stellt.
Düstre Schatten breiten sich über Wald und Flur,
Jeder fühlt bei diesem Streit kalter Schauer Spur.
Kurz nur ist des Mann s Triumph; mit erneuter Pracht
Die Frau Sonne des Versuchs ihres Gatten lacht,
j Stille geht er wie zuvor, sucht in manchem Haus
Sich den Trost, da sieht es auch, wie hier oben aus.
„Nun, sagt einmal, Ihr Straubinger, habt Ihr noch Durst?"
„Das kömmt ganz auf Ihnen an, meine Herrn!"
Vater. „Warum ist deine Mütze so zerrissen?"
Sohn. „Durchstoßen mit dem Schläger beim Landesvater." :
Vater. „Wart', ich will dich belandesvatern, dummer Junge."
Sohn. „Dummer Junge!? — bist gefordert!"
Durstige Handwerksburschen.
Die Sonnenfinsternis.
Der frühreife Student.
ÜJcitn man sich als Man» und Weib, Mond und Sonne
denkt,
Muß man mit Erstaunen seh'n, wie die Frau es lenkt.
Kömmt von ihrem Siegeslauf sie erschöpft nach Haus
Gibt sie ihm ein wenig Licht, spricht: „nun geh hinaus!
Wandle über Berg und Thal durch die stille Nacht,
Bis durch meinen Zauberstrahl Alles neu erwacht."
Und geduldig geht er hin, lächelt freundlich mild,
Ist auf seinem stillen Gang der Ergebung Bild.
In der Hütte, im Palast, wo man weint und lacht,
Wo die Sorge, wo der Gram, wo die Liebe wacht,
Dringt er durch der Blätter Grün durch Gardinen ein
Und erfreut so manches Herz, durch den klaren Schein.
Einem Pärchen folget er, leuchtend zum Altar,
Da wird seine Stellung ihm zur Frau Sonne klar.
„Zu gehorchen hat das Weib," sagt der Priester laut
Und dann fragt er: „willst du?" „Ja!" spricht die holde
Braut.
Es erwacht der Stolz in ihm, ha! es ist zu viel,
Schon so lange sagt bei mir nur die Frau: „ich will."
Morgen soll es anders sein, und es sieht die Welt
Mit Entsetzen, wie er sich ihr entgegen stellt.
Düstre Schatten breiten sich über Wald und Flur,
Jeder fühlt bei diesem Streit kalter Schauer Spur.
Kurz nur ist des Mann s Triumph; mit erneuter Pracht
Die Frau Sonne des Versuchs ihres Gatten lacht,
j Stille geht er wie zuvor, sucht in manchem Haus
Sich den Trost, da sieht es auch, wie hier oben aus.
„Nun, sagt einmal, Ihr Straubinger, habt Ihr noch Durst?"
„Das kömmt ganz auf Ihnen an, meine Herrn!"
Vater. „Warum ist deine Mütze so zerrissen?"
Sohn. „Durchstoßen mit dem Schläger beim Landesvater." :
Vater. „Wart', ich will dich belandesvatern, dummer Junge."
Sohn. „Dummer Junge!? — bist gefordert!"
Durstige Handwerksburschen.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die Sonnenfinsterniß" "Der frühreife Student" "Durstige Handwerksburschen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Kommentar
Signatur
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Thema/Bildinhalt (normiert)
Prügel <Motiv>
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 12.1850, Nr. 285, S. 165
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg