„Jlbcr, lllüller, Teufelskerl, was mache» Sic denn?!"
rief der Oberleutnant verblüfft. „Sind wohl verrückt
geworden? lvie haben Sie denn alle die Aötcr zu-
sammcngcsangcn und wozu die Komödie?"
„Zu Befehl, lferr Oberleutnant," sagte der Unter-
offizier in größter Gemütsruhe, „gefangen Hab' ich sie mit
luhrte xx etlichen Leinen? lvas lief und trollte purzelte und List und lvurftzipfeln und nun sollen sie da 'rein! — Schön
rängte hinter ihm her? lvar das nicht ein ganzes Rudel von 'rein, Ami, Bella, lvaldmann, ^oxl, Tyras" . . . lockte er
Kunden aller Raffen, wie man sic in dem vierfüßlerfreundlichcn und richtig, die ganze Uleute folgte feinem süßen flöten.
lädtchen zu grauender Frühzeit massenhaft begegnete? . . . Lin Kopfschüttelnd ging der Offizier hinterdrein. Doch was sah
p»ar Soldaten folgten und hielten die lfcrde zusammen. er da? — lllüller öffnete Tür' um Tür', jagte ein paar
Oberleutnant, sind sie natürlich gewaltig mehr geworden und
hungriger auch!"
Sein Vorgesetzter starrte ihn ratlos au.
„Aber, lllensch," stöhnte er, „so können wir doch das Bataillon
nicht 'reinlaffen ... sie fressen uns ja die Leute auf und denken
5ie, wir beide ... wie stehen wir vor dem Herrn Kommandeur ..."
lllüller schien nachzudenken.
Das gab dem Oberleutnant einige Hoffnung; denn fein
siudiger Adlatus hatte noch stets einen Ausweg gewußt. Er
juckte sich verzweifelt am Arm und sagte dringend: „lllüller, Sie
"uisseu uns retten . . . Sic müssen die Teufelsvampyre hcraus-
Aasern e. 05
kriegen oder wenigstens dezimieren . . . ich bitte Sie um alles
in der lvelt, setzen Sie Ihr Gehirn in schleunigste Bewegung ...
Sie wissen ja, cs eilt, übermorgen ist Einzug . . . sichere Ihnen
eine Ertrabelohnung aus der Bataillouskaffe zu . . ."
„Zu Befehl, Herr Oberleutnant!" sagte lllüller, salutierte,
machte stramui Aehrt und verschwand.
Den ganzen Tag ließ er sich nicht mehr sehen. Sturm ver-
zweifelte. Alles schien verloren. Er brachte die halbe Nacht
schlaflos zu und irrte schon am frühesten lllorgen in gräßlicher
Stiunnuug um den unseligen Aaseruenbau.
Doch was war das? Aam da nicht lllüller? llud was
rief der Oberleutnant verblüfft. „Sind wohl verrückt
geworden? lvie haben Sie denn alle die Aötcr zu-
sammcngcsangcn und wozu die Komödie?"
„Zu Befehl, lferr Oberleutnant," sagte der Unter-
offizier in größter Gemütsruhe, „gefangen Hab' ich sie mit
luhrte xx etlichen Leinen? lvas lief und trollte purzelte und List und lvurftzipfeln und nun sollen sie da 'rein! — Schön
rängte hinter ihm her? lvar das nicht ein ganzes Rudel von 'rein, Ami, Bella, lvaldmann, ^oxl, Tyras" . . . lockte er
Kunden aller Raffen, wie man sic in dem vierfüßlerfreundlichcn und richtig, die ganze Uleute folgte feinem süßen flöten.
lädtchen zu grauender Frühzeit massenhaft begegnete? . . . Lin Kopfschüttelnd ging der Offizier hinterdrein. Doch was sah
p»ar Soldaten folgten und hielten die lfcrde zusammen. er da? — lllüller öffnete Tür' um Tür', jagte ein paar
Oberleutnant, sind sie natürlich gewaltig mehr geworden und
hungriger auch!"
Sein Vorgesetzter starrte ihn ratlos au.
„Aber, lllensch," stöhnte er, „so können wir doch das Bataillon
nicht 'reinlaffen ... sie fressen uns ja die Leute auf und denken
5ie, wir beide ... wie stehen wir vor dem Herrn Kommandeur ..."
lllüller schien nachzudenken.
Das gab dem Oberleutnant einige Hoffnung; denn fein
siudiger Adlatus hatte noch stets einen Ausweg gewußt. Er
juckte sich verzweifelt am Arm und sagte dringend: „lllüller, Sie
"uisseu uns retten . . . Sic müssen die Teufelsvampyre hcraus-
Aasern e. 05
kriegen oder wenigstens dezimieren . . . ich bitte Sie um alles
in der lvelt, setzen Sie Ihr Gehirn in schleunigste Bewegung ...
Sie wissen ja, cs eilt, übermorgen ist Einzug . . . sichere Ihnen
eine Ertrabelohnung aus der Bataillouskaffe zu . . ."
„Zu Befehl, Herr Oberleutnant!" sagte lllüller, salutierte,
machte stramui Aehrt und verschwand.
Den ganzen Tag ließ er sich nicht mehr sehen. Sturm ver-
zweifelte. Alles schien verloren. Er brachte die halbe Nacht
schlaflos zu und irrte schon am frühesten lllorgen in gräßlicher
Stiunnuug um den unseligen Aaseruenbau.
Doch was war das? Aam da nicht lllüller? llud was
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die befreite Kaserne"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 123.1905, Nr. 3133, S. 65
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg