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. 226

Schnauze! un d Dackel.

gehst b’ denn nicht gleich her?! Schön folgen muß ber Dackl,
braver Walbl fein I" —- Das war alles. Unb so ging es fast
jcbesinal.

Darüber hatte sich ber Azorl schon oft geärgert. Seine
Folgsamkeit fanb cntschicbcn
nicht bie ihr gebühreube
Würdigung. Wie oft wäre
er noch gern auf einen, ge-
rabe iui Weg liegenben
Sanbhaufen gestiegen ober
hätte einen höchst einladen-
bcn Eckstein beschnuppert —
aber er verzichtete stets so-
fort auf sein Vergnügen, er
wiberstanb allen Lockungen,
wenn sein Herr pfiff.

„Das soll nun anbers
werben," überlegte Azorl, „ich mache es fetzt wie ber Walbl!
Da war' ich ein schöner Narr, immer gleich so auf ben Psiff
zu gehen I"

Gesagt, getan I Beim nächsten Spaziergang stellte sich Azorl.

als bas Pfeifen bes Herrn er-
tönte, einfach taub. Er ging ruhig
weiter, hielt sich, um sich ein biß-
chen Akut zu machen, bicht neben
Walbl, unb beibe ließen ihren
Herrn einen guten Akann sein.

Der war aber gar kein guter
Akann, soubcrn prügelte ben Azorl winbelweich. „Wart', ich
will bir folgen! Jetzt fanget ber auch an, nimmer zu
folgen!.. Aber bir treib' ich's aus!" Unb um es wahr zu

bafür bin ich auch ein Dackl!.. Merk' bir: Wenn zwei bas
gleiche tun, so ist es nicht bas gleiche!"

„Das muß wohl so sein," sagte ber Azorl sehr betrübt.
„Aber ich verstch's net!" Dann rollte er sich zusammen unb
versuchte zu schlafen, wie sein Freund, ber Walbl.

Tvo st im Leid.

Gendarm (der sich einen Zahn ziehen läßt): „Jetzt
hab'n S' den Unrechten erwischt!"

Bader: „Machen S' Jhna nix draus — dccs is
Jhna auch schon öfter passiert!"


Wild brethandler
(dem Herrn Baron den ge-
wünschten Hasen reichend):

inachen, tanzte von neuem der Stock über Azorls Rücken. — —
Als die beiden freunde abends in ihrer Sophaccke beisammen
saßen, da brummte Azorl: „Heut' bin ich schön eingegangen I
Ich bin ein g'schlagener Hund I"

„Warum folgst d' auch net!" antwortete der Waldl, sich be-
haglich ausstreckend.

„Ich Hab' doch nur getan, was du auch tust, ohne dafür
dnrchgeprügelt zu werden!"

„Ja mein Lieber," cntgcgnete der walbl, indem er zu seinem
freund hinüberblinzelte, „das ist doch ganz was andcr's . . .

„Sonst haben Sie heute nichts geschossen, Herr
Baron?"

DaS Corpus delicti.

Wirt: „Was hat der Gast ins Beschwerdebuch ge-
schrieben?"

Kellner: „Nichts — nur sein Beefsteak hat er
hineingeheftet!"
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Schnauzel und Dackel" "Ironisch"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Reinicke, Emil
Meissl, August von
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 123.1905, Nr. 3146, S. 226

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