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Fcinc Firin n.
Unfehlba r.
„. . . Mein Wahlspruch ist: „Ehrbarkeit vor allem!"
So hat mir — beispielsweise — ein Kunde letzthin eine
Rechnung zum zweiten Male bezahlt. Was glauben Sie, was
ick) getan habe?.. Meinem Kompagnon die Hälfte davon
gegeben!"
Direktor: „. . Der letzte Akt der Tragvdie ist so langweilig,
daß man zum Schlüsse der Vorstellung das Publikum Ivird wecken
müssen!" — Regisseur: „Dem ist doch leicht abzuhelfen! Der
Held soll sich einfach zum Schlüsse nicht vergiften, sondern mit zwei
Revolvern erschießen!"
Fatale Rechtfertigung.
„Na, Sie haben wohl ivieder einen ordentlichen Schwips, daß Sie nicht
die Treppe hinauffinden?"
„Waas — nicht hinauffinden?? . . War schon viermal oben!"
Schnadahüpfel. »
Äoo’ feiöen’s paraplü
Und koa' ;u junges v)e>':
Die gar schönen Sachen
vertauschen s' oan' glel'.
A. woblniml,.
A l l c r d i n g S.
„War der Geldbriefträger
während meiner Abwesenheit da?"
„G'rad' das Gegenteil, Herr
Baron - der Gerichtsvollzieher!"
pfiffig. -
GK)er Gregor!, der Knecht beim
Wurzelbanern, ist der schlaueste
Mensch weituni. Was hat er nicht
neulich wieder geinacht I Gibt ihm
da der Bauer einen Mordsbaumstock
zum Auseinandcrhacken — noch dazu
am Sonntag. — Der Gregor! nimmt
das Beil und geht um den Stock
herum — einmal nach links, einmal
nach rechts. Zweierlei ist ihm klar:
Erstens, daß der Stock auseinander
muß; denn der Bauer duldet keinen
Widerspruch. Zweitens, daß er, wenn
möglich, sich davon losmachen muß;
denn es ist eine ,Wiechsarbeit".
Da pfeift der Zug drüben iin
Bahnhof. Er horcht auf und wartet.
Richtig, jetzt kommen sie schon: Der
Athletenklnb aus der Residenz, der
heut' zum Stiftungsfest angesagt ist.
Auf einmal packt den Gregor!
eine Riesenwut. Er haut auf den
Stock ein, schnauft, stöhnt und schimpft:
„Gehst' auseinander, frag' i' di'?I . . .
Bb d' nachgibst, Tenfelsbrockcn I" und
so fort. . . „Es geht net!" murmelt er
aber endlich und läßt den Arm sinken.
„Was, das soll nicht geh'n?"
rufen gleich etliche vom Athletenklub,
der inzwischen anmarschiert ist. Man
reißt sich um das Beil. . . . Wetten
werden geschloffen. . . . Ein Preis-
hackcn beginnt. . . und der Gregor!,
der Tropf, schaut vis-a-vis vom Wirt
Fcinc Firin n.
Unfehlba r.
„. . . Mein Wahlspruch ist: „Ehrbarkeit vor allem!"
So hat mir — beispielsweise — ein Kunde letzthin eine
Rechnung zum zweiten Male bezahlt. Was glauben Sie, was
ick) getan habe?.. Meinem Kompagnon die Hälfte davon
gegeben!"
Direktor: „. . Der letzte Akt der Tragvdie ist so langweilig,
daß man zum Schlüsse der Vorstellung das Publikum Ivird wecken
müssen!" — Regisseur: „Dem ist doch leicht abzuhelfen! Der
Held soll sich einfach zum Schlüsse nicht vergiften, sondern mit zwei
Revolvern erschießen!"
Fatale Rechtfertigung.
„Na, Sie haben wohl ivieder einen ordentlichen Schwips, daß Sie nicht
die Treppe hinauffinden?"
„Waas — nicht hinauffinden?? . . War schon viermal oben!"
Schnadahüpfel. »
Äoo’ feiöen’s paraplü
Und koa' ;u junges v)e>':
Die gar schönen Sachen
vertauschen s' oan' glel'.
A. woblniml,.
A l l c r d i n g S.
„War der Geldbriefträger
während meiner Abwesenheit da?"
„G'rad' das Gegenteil, Herr
Baron - der Gerichtsvollzieher!"
pfiffig. -
GK)er Gregor!, der Knecht beim
Wurzelbanern, ist der schlaueste
Mensch weituni. Was hat er nicht
neulich wieder geinacht I Gibt ihm
da der Bauer einen Mordsbaumstock
zum Auseinandcrhacken — noch dazu
am Sonntag. — Der Gregor! nimmt
das Beil und geht um den Stock
herum — einmal nach links, einmal
nach rechts. Zweierlei ist ihm klar:
Erstens, daß der Stock auseinander
muß; denn der Bauer duldet keinen
Widerspruch. Zweitens, daß er, wenn
möglich, sich davon losmachen muß;
denn es ist eine ,Wiechsarbeit".
Da pfeift der Zug drüben iin
Bahnhof. Er horcht auf und wartet.
Richtig, jetzt kommen sie schon: Der
Athletenklnb aus der Residenz, der
heut' zum Stiftungsfest angesagt ist.
Auf einmal packt den Gregor!
eine Riesenwut. Er haut auf den
Stock ein, schnauft, stöhnt und schimpft:
„Gehst' auseinander, frag' i' di'?I . . .
Bb d' nachgibst, Tenfelsbrockcn I" und
so fort. . . „Es geht net!" murmelt er
aber endlich und läßt den Arm sinken.
„Was, das soll nicht geh'n?"
rufen gleich etliche vom Athletenklub,
der inzwischen anmarschiert ist. Man
reißt sich um das Beil. . . . Wetten
werden geschloffen. . . . Ein Preis-
hackcn beginnt. . . und der Gregor!,
der Tropf, schaut vis-a-vis vom Wirt
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Fatale Rechtfertigung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1905 - 1905
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 123.1905, Nr. 3148, S. 248
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg