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Aerlorene Jugend,
Verschlafenes Glück —
Und verliehene Bücher
Kommen nie mehr zurück.
>o. 3.
Leidenschaft verschüttet manchen
Bronnen; aber sie schlägt auch Quellen
aus dem Steine. u. v.
Gedankenspäne.
jgin einziger Schnurrbart bringt
zehn Frauenrechtlerinnen ans dem Kon-
zept _ «• v.
fgur die Stunde beglückt,
Wo Erfüllung dein Wünschen gekrönt.
Was dich heute entzückt,
Morgen bist du es schon gewöhnt.
v> a |i D' a' Schneid?
Niedcrbavcrischc Sfijje.
d>e haben doch so große Geivalt
Die kleinen Wörtchen: neu und alt!
Wie vieles lvbt und preist inan gern,
Nur weil's antik — nur weil's modern.
_ ß. üuhnert.
feilte, die sich leicht um den Finger
wickeln lassen, sind oft die gefährlichsten;
sic lassen sich nicht wieder abwickeln, p. o.
er Naz ist kritisch. Trotz seiner vorgeschrittenen „Uber-
schwar'n"^ geht er auch noch zum untern Wirt, tritt in
die „Stub'n" und schaut schon „a so". Am Fenster sitzt bereits
der Sepp und schaut auch. Das kann sich doch der Naz unmög-
lich bieten lassen. Auf die Bank laßt er sich hinfallen, daß alles
kracht. Da schaut natürlich der Sepp noch „besser", reibt das
offene lfalbekrügl ein paarural auf dem Bierfilzl runduin — trinkt
— und tut dabei auch noch einen unbeabsichtigten Schnackler.
„Was hast D' g'sagt?" fahrt ihn der Naz an.
„3’?"
„Ja, Du!"
„3’ ha' nix g'sagt!"
„Sssso — — Du hast nix g'sagt I"
„Na, i' ha' nix g'sagt!" behauptet der Sepp mit Nach-
druck , haut das Schmalzlerglas energisch auf den Tisch und
schnupft. Seine Freunde rücken näher zu ihm — die zwei
Parteien sind gebildet. „Aaahso I" spöttelt der Naz, während
er in immer kürzer werdenden Intervallen auf den Boden zu
spucken beginnt.
„ksast D' ebda an' Zweifi?" rumpelt's dem Sepp heraus.
*) Rausch. 2) Eichenstöcke.
„y scho', i'i"
„Du scho', Du!" —
Der Naz steht auf und kriegt von einem Freund und
Gönner des Sepp von hinten her eine mordsmäßige „Watsch'n".
Natürlich gibt cs ihm sofort einen „Riß", und in äußerst be-
schleunigtem Tempo schreit er seinen „Hintermann" an: „So!
Was geht's denn Di' a', was mir zwoa hab'n?"
„Dös wer' i' Dir glei' vazähl'n, was's mi' a'geht!" meint
dieser herausfordernd.
„Icch!" sagen die anwesenden Anhänger des Naz höhnisch,
amputieren nach ihrem bewährten Verfahren schnell einige
Stuhlbeine, die partei „Sexp" kann gerade ihre „Vachenen" ")
noch „daglangen" und die Auseinandersetzungen nehmen ihren
gewohnten Verlaus.
Aerlorene Jugend,
Verschlafenes Glück —
Und verliehene Bücher
Kommen nie mehr zurück.
>o. 3.
Leidenschaft verschüttet manchen
Bronnen; aber sie schlägt auch Quellen
aus dem Steine. u. v.
Gedankenspäne.
jgin einziger Schnurrbart bringt
zehn Frauenrechtlerinnen ans dem Kon-
zept _ «• v.
fgur die Stunde beglückt,
Wo Erfüllung dein Wünschen gekrönt.
Was dich heute entzückt,
Morgen bist du es schon gewöhnt.
v> a |i D' a' Schneid?
Niedcrbavcrischc Sfijje.
d>e haben doch so große Geivalt
Die kleinen Wörtchen: neu und alt!
Wie vieles lvbt und preist inan gern,
Nur weil's antik — nur weil's modern.
_ ß. üuhnert.
feilte, die sich leicht um den Finger
wickeln lassen, sind oft die gefährlichsten;
sic lassen sich nicht wieder abwickeln, p. o.
er Naz ist kritisch. Trotz seiner vorgeschrittenen „Uber-
schwar'n"^ geht er auch noch zum untern Wirt, tritt in
die „Stub'n" und schaut schon „a so". Am Fenster sitzt bereits
der Sepp und schaut auch. Das kann sich doch der Naz unmög-
lich bieten lassen. Auf die Bank laßt er sich hinfallen, daß alles
kracht. Da schaut natürlich der Sepp noch „besser", reibt das
offene lfalbekrügl ein paarural auf dem Bierfilzl runduin — trinkt
— und tut dabei auch noch einen unbeabsichtigten Schnackler.
„Was hast D' g'sagt?" fahrt ihn der Naz an.
„3’?"
„Ja, Du!"
„3’ ha' nix g'sagt!"
„Sssso — — Du hast nix g'sagt I"
„Na, i' ha' nix g'sagt!" behauptet der Sepp mit Nach-
druck , haut das Schmalzlerglas energisch auf den Tisch und
schnupft. Seine Freunde rücken näher zu ihm — die zwei
Parteien sind gebildet. „Aaahso I" spöttelt der Naz, während
er in immer kürzer werdenden Intervallen auf den Boden zu
spucken beginnt.
„ksast D' ebda an' Zweifi?" rumpelt's dem Sepp heraus.
*) Rausch. 2) Eichenstöcke.
„y scho', i'i"
„Du scho', Du!" —
Der Naz steht auf und kriegt von einem Freund und
Gönner des Sepp von hinten her eine mordsmäßige „Watsch'n".
Natürlich gibt cs ihm sofort einen „Riß", und in äußerst be-
schleunigtem Tempo schreit er seinen „Hintermann" an: „So!
Was geht's denn Di' a', was mir zwoa hab'n?"
„Dös wer' i' Dir glei' vazähl'n, was's mi' a'geht!" meint
dieser herausfordernd.
„Icch!" sagen die anwesenden Anhänger des Naz höhnisch,
amputieren nach ihrem bewährten Verfahren schnell einige
Stuhlbeine, die partei „Sexp" kann gerade ihre „Vachenen" ")
noch „daglangen" und die Auseinandersetzungen nehmen ihren
gewohnten Verlaus.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Hast D' a' Schneid?"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 123.1905, Nr. 3151, S. 284
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg