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"vWi, Wastlbaucr, was ist beim Euch passiert?"
fmb’ Vf1 ei'diIIiQe Beitrag' für unser» Schulhausneuban
rw U) Auftrag der Gemeindeverwaltung in unser'm
^ug sammelt!"

Schlau.

Gast: „Auf das Essen muß mau hier aber lange warten!"
Landwirt: „Ja, da müssen S' halt fleißig trinken, damit
Ihnen die Zeit vergeht!"

'Adolar, der tNarr^rcr.

(Nachruf aus dein idealistisch-vegetarischen Wochenblatt „Liebe".)

stehen wir denn an der Bahre unseres Vereins-
bruders Adolar Grünlich, überwältigt von Schmerz,
aber auch verklärt von der innigsten wehmütigen
Freude. Denn als Märtyrer unserer Ideen ist er ge-
storben in der Blüte seiner Jahre. Einer reichen Familie ent-
sprossen, huldigte er von Jugend auf dem Tiermorde, und die
blutigsten Produkte des
Metzgers waren ihm die
liebsten. Ja, er hat cs
uns gesagt, das; er so-
gar mit Vergnügen den
Schlachtfesten beiwohnte
und mitleidlos noch an
lebenden Schweinen die
Schinken bezeichnetc, die
er für sich reserviert ha-
ben wollte. Mir schau-
dern in tiefster Seele, zu hören, daß er Blutsnppe und blutiges
Roastbeef am liebsten verzehrte. Aber welch' ein Umschwung!
Linst las er unser Flugblatt „Schone, was lebt" (zu haben beim
Verlage, ;oo Stück s Pfennig), und wurde tief ergriffen. Als er
bald darauf wieder einem Schlachtfeste beiwohnte, drang ihm das

Tnieken des gemarterten
Tieres so tief in die
Seele, das; er Ulesser und
Gabel hinwarf und den
heiligen Schwur tat, nie
mehr Fleisch vou ge-
mordeten Tieren zu essen.
Treulich hielt er diesen
Schwur und klomm auf
der Leiter der vegeta-
rischen Vollkommenheit
immer höher.

Eines Tages ließ er sich in einem Dorfe Rühreier machen,
ging der Bäuerin nach und sah, wie sie der jungen

Das arme Tier blickte

Er

Venne das frischgelegtc Ei wegnahm,
das rohe Meid und
unfern Adolar mit
einem so vorwurfs-
vollen Blicke an, daß
seine gefühlvolle Seele
im innersten erbebte.

„Wird da nicht auch
Leben auf die roheste
lvcise vernichtet?"
fragte er sich, und
sofort tat er den hei-
ligen Schwur, allem zu entsagen, was vom Tiere kommt und
dessen Genuß durch irgend eine Belästigung dieser unserer un-
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Sei' Färd" "Bedenklich" "Adolar, der Märtyrer"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Krombach, Paul
Meissl, August von
Entstehungsdatum
um 1906
Entstehungsdatum (normiert)
1901 - 1911
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 124.1906, Nr. 3160, S. 81

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Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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