Fliegende Blätter (124.1906 (Nr. 3154-3179))

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Der dankbare Tour,




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m\cr alte ffeger-Toni ist schwer erkrankt. Ein echter INald-
mcnsch, wie er ist, hat er zwar alleweil einen Mordsdurst,
aber nie recht viel Geld. Doch das verschlägt dem braven Doktor
Schön nichts, der den knorrigen Alten wohl leiden kann. Ge-
mütlich und gutherzig stapft der Arzt den ganzen Winter durch
Eis und Schnee zum kfegerhäusl und läßt sich keine Müh' ver-
drießen, bis er den Toni wieder so gut als inöglich zufammen-
gcflickt hat. — Wie's Frühjahr kommt, ist's denn auch so weit
damit und der lherr Doktor eröffnet dem Alten, daß er jetzt
wieder gesund wär', daß er nicht mehr gar so sakrisch trinken
sollt' und daß dies der letzte Besuch sei.

Da packt den lseger-Toni eine gewaltige Rührung. Er
schluckt und räuspert ein paar Mal heftig; aber trotzdem rollt
ihm ein Tränlein in den Bart. „Lieber lfcrr Doktor!" sagt er
und drückt ihm dutzcndfach die lfand. „2' weiß 's, ivas i' Ihna

z' danken Hab' ... so oft haben S' den miserablen Weg g'macht
bloß wegen meiner und hab'n kein' Ruh' 'geben, bis i' wieder
ganz beieinander war.... ah, Sie san a' braver, lieber fferr!
.. Aber iatzt müssen S' mir aa' sag'n, was i' schuldig bin!"

„Ah pah", meint der Arzt, dein selber ganz warm geworden
ist, „nix bist D' schuldig, Toni! Freuen tut's mich, daß ich Dich
wieder auf die Füß' 'bracht Hab'; Deine paar Kreuzer brauchst Du
selber.... also bist Du mir auch nix schuldig I"

„Aber, fferr Doktor, dös geht ja net, dös kann i' net an-
nehmen — na, und dös nimm i' aa' net an!" ruft der Toni
ganz entrüstet, und cs bedarf eine längere Weile, bis ihn der
Arzt so weit beruhigt hat, daß er sich unter tausend Dankes-
bezeugungen die kostenlose Behandlung gefallen läßt. „Schau'n
S'," erzählt er dabei „vor sechs, acht Iahrln, wie Sie noch net
da war'n ... da Hab' i' dieselbe Krankheit g'habt . . . Damals