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'-f=€£>' Gefangen.
R i ch t c r:
„. . Sic tvvllcu also noch
immer nicht gestehen, daß
Sic die Diebin sind, ob-
wohl Ihr Äußeres genau mit
der Beschreibung eines Zeu-
gen übereinstimmt: Hübsche
Figur, jugendliches Aussehen,
schöne Gesichtszngc, berückende
Augen ■."
Angeklagte
(geschmeichelt):
„Ach ja — ich war's!"
ianz lvampersdorf
befand sich itt Auf-
regung. Lin unerhörtes
Lreignis war eingetreten. Der Bürgerineister — ein sechzig-
jähriger Alaun — hatte sich, wie gewöhnlich, um acht Uhr abends
in seine Schlafstube begeben, nachdem er von dem üblichen Nacht-
trunk beim „Goldenen lnrschen" heiingekehrt war. Lr hatte
dann noch eine Pfeife geraucht, das Lenster geöffnet, mit kun-
diger Nase die Nachtluft eingesogen und zu sich selbst bemerkt:
„Morgen regnet's . . . für die Erdäpfel gut, für's Getreid' schlecht!"
Nun hatte er sich entkleidet, mit der Rockbürste den Rücken
gekratzt, war ins Bett gestiegen und eingeschlafen. —
.... Als er aber am andern Morgen erivachte, regnete es
zwar nicht-jedoch die neue Bose war fort!!
Lr hatte sic — wie seit fünfzig Jahren -— gestern abend
sorgfältig auf den Sessel neben dein Lenster gelegt.... und all
die fünfzig Jahre war sie am Morgen iviedcr dort gelegen.
Nur heute nicht!
Der Bürgermeister war bestürzt — doch gefaßt.
3» Ermangelung einer Klingel griff er nach dem Stiefel-
knecht und klopfte damit auf das unter dem Bett stehende
glockcnähnliche Gefäß.
Sofort stürzte die alte vroni herein und rief: „Icffas, was
is' denn?"
'-f=€£>' Gefangen.
R i ch t c r:
„. . Sic tvvllcu also noch
immer nicht gestehen, daß
Sic die Diebin sind, ob-
wohl Ihr Äußeres genau mit
der Beschreibung eines Zeu-
gen übereinstimmt: Hübsche
Figur, jugendliches Aussehen,
schöne Gesichtszngc, berückende
Augen ■."
Angeklagte
(geschmeichelt):
„Ach ja — ich war's!"
ianz lvampersdorf
befand sich itt Auf-
regung. Lin unerhörtes
Lreignis war eingetreten. Der Bürgerineister — ein sechzig-
jähriger Alaun — hatte sich, wie gewöhnlich, um acht Uhr abends
in seine Schlafstube begeben, nachdem er von dem üblichen Nacht-
trunk beim „Goldenen lnrschen" heiingekehrt war. Lr hatte
dann noch eine Pfeife geraucht, das Lenster geöffnet, mit kun-
diger Nase die Nachtluft eingesogen und zu sich selbst bemerkt:
„Morgen regnet's . . . für die Erdäpfel gut, für's Getreid' schlecht!"
Nun hatte er sich entkleidet, mit der Rockbürste den Rücken
gekratzt, war ins Bett gestiegen und eingeschlafen. —
.... Als er aber am andern Morgen erivachte, regnete es
zwar nicht-jedoch die neue Bose war fort!!
Lr hatte sic — wie seit fünfzig Jahren -— gestern abend
sorgfältig auf den Sessel neben dein Lenster gelegt.... und all
die fünfzig Jahre war sie am Morgen iviedcr dort gelegen.
Nur heute nicht!
Der Bürgermeister war bestürzt — doch gefaßt.
3» Ermangelung einer Klingel griff er nach dem Stiefel-
knecht und klopfte damit auf das unter dem Bett stehende
glockcnähnliche Gefäß.
Sofort stürzte die alte vroni herein und rief: „Icffas, was
is' denn?"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Gefangen" "Ein Detektiv-Roman"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1906
Entstehungsdatum (normiert)
1901 - 1911
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 124.1906, Nr. 3177, S. 284
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg