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Der einsichtsvolle h\acli.

|Z| s war gegen die Mittagszeit, als ein Saptie dem Izzedin el
Nuri den Befehl überbrachte, er habe sich um Punkt fünf
Uhr nachmittags in der Stadt beim Kaimakamat zu melden. — Es
ist doch ewig schade — dachte Izzedin bei sich selbst —, dass
ich mich heute früh mit meinem Nachbar Abdullah zerstritten habe,
denn er ist der einzige Mann im Orte, der eine Uhr besitzt. Wenn
ich von ihm nicht erfahren kann, wie spät es ist, weiss ich nicht,
wann ich nach der Stadt aufbrechen soll.

Da ihm kein anderer Ausweg übrigblieb, ging er also zu
seinem Nachbar hinüber und sprach in kleinlautem Tone: „Ehren-
werter Abdullah, sage mir, wieviel Uhr es ist, und Allah möge
hiefür Dein Anwesen vor Feuersbrunst und Viehseuche bewahren.“
„Allah wird mir bescheiden, was seine Weisheit für gut be-
findet; ich aber sage Dir nicht, wieviel Uhr es ist, denn Du hast
mich heute morgen gröblich beschimpft und seither bin ich
Dein Feind.“

Vergebens mühte sich Izzedin ab, darzulegen, wie überaus
wichtig es für ihn sei, die richtige Zeit zu erfahren. Abdullah
liess sich durch nichts rühren, und es wäre zwischen beiden viel-
leicht zu einem neuerlichen Streit gekommen, wenn nicht zufällig
der Kadi vorübergegangen wäre, dem Izzedin den ganzen Sach-
verhalt brühwarm erzählte.

„Du hast vollkommen recht“ — sprach der Richter zu ihm —,
„wenn Du darauf bestehst, dass Dir Abdullah die richtige Zeit
angebe, denn ein Rechtgläubiger muss dem andern unter allen
Umständen aus der Verlegenheit helfen.“

Als hierauf Abdullah seinen Standpunkt vertrat, erwiderte der
einsichtsvolle Kadi: „Dass auch Du in Deinem Rechte bist, das
steht über jeden Zweifel erhaben, denn niemand kann Dich dazu
zwingen, dass Du einem Menschen, der sich Dir gegenüber des
Morgens feindselig benahm, schon zu Mittag einen Freundschafts-
dienst erweisest. Doch da ihr gestern noch die besten Freunde
wart, so fordere ich Dich hiemit im Namen des Gesetzes auf,
Deinem Nachbar Izzedin mitzuteilen, wieviel Uhr es gestern
um diese Zeit war.“ Hen

Splitter. Psj

Mancher, der schon in den Jahren,

Möchte ans der Haut gern fahren!

Daß es nicht geht, das ist gut —

In eine neue Haut gehört auch frisches Blut.

Quer durch Afrika. /g<D

Zu einem Dichterfeste. —

(feiert ihn an einem Dichterfeste,

^ Feiert ihn bei Wein und LieLerstärke.

Doch ihr vielen hochgemuten Gäste,

Denkt auf eins, vergesset nidjt öas Beste:

Dichter feiert man -nrch ihre — Werke!

§. Wastian.

Bi c r k w i> r d i g.

Junge Dame: „Karl hat mir heute einen Heiratsantrag
gemacht. Er sagte mir, er hätte vierhundert Mark monatlich. Ich
weiß aber sicher, daß er sechshundert monatlich verdient."

Frau: „Das ist äußerst merkwürdig. Der Mann muß schon
'mal verheiratet gewesen sein."

„Aha, da liegt ein Hindernis im Weg; mir scheint ein schwarzer

Granitblock! . . .
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Quer durch Afrika"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Storch, Carl
Entstehungsdatum
um 1912
Entstehungsdatum (normiert)
1907 - 1917
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Afrika <Motiv>
Kraftfahrzeugreise
Kraftwagen <Motiv>
Hindernis <Motiv>
Elefanten <Motiv>
Afrikaner <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 136.1912, Nr. 3467, S. 15

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Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
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