24 Bis bann vom Bäuschen her der Bauen kam
Dnb, mich eoblickenb, gt-llßenb nähen trat.
„Hllat) ’Jabaft diichain!" — „La aflaläm!“
Laib nannten win uns Bnuben, lfamerab.
6r reicht' min Datteln, tnank von meinem Mein,
ünb als ich fnug nach Mha unb Dschanee,
6rzählt' en min, echt seit bie zweite sein,
Mär' glücklich mit ben ersten auch bie 6H'.
„Des Bimmels Vorgeschmack ijt uns bas OTefb,“
Buhn en belehnenb font, „nun zankt sie stets,
Onb mit bem Mont versalzt sie ihnen Leib.
Doch hat man zwei von Ihnen, bann, bann geht's.
Seit Ich Dschanee zu Mha noch gewann,
Zanht eine mit ben aubennl <ilnb wie süß,
ZanK' ich mit einen, küßt bie anb'ne bann!
Ich lebe, Lnuben, jetzt im Larabies." —
8m>! pelchkau.
——~= Stolz. —
„.. Sie wollen also den Diebstahl wirklich nicht begangen haben?" — „Nein, Herr Doktor, ich
versichere Sic, ich hab's nicht getan!" — „Ja, dann müssen Sie sich schon um einen anderen Anwalt
sehen — Unschuldige verteidige ich prinzipiell nicht!"
—cas Anfincrksa m.
Passagier: „Warum lassen Sie diesen Koffer hier
stehen?" — Gepäckträger: „Nun, Sie werden doch der
Frau Gemahlin vor der Abfahrt eilten Kuß geben wollen!"
Zeitbild.
„Die cingeleitete Scheidung der Eheleute Müller soll ja wieder
rückgängig gemacht worden sein?"
„Ja, sie konnten sich nicht einigen, wem das Automobil zn-
gesprochen werden sollte — und da blieben sie lieber beisammen!"
Das Asrpusdelikri.
f^Rer Krawutzen-Toni von bsiuterleitbach war ein ausge-
Jj inachter Wilderer. Niemand im ganzen Tal hat daran
v im geringsten gezweiselt — und doch hat ihn niemand
bis jetzt überführen können. Lr galt überhaupt für einen Teufels-
kerl. Alleweil das schönste Dirndl, den stattlichsten Bock und den
besten Enzian — so hieß es von ihm im Volksmund. Das Dirndl
und den Enzian traf man hin und wieder auch in seiner Be-
gleitung — aber mit dem Bock ließ er sich schlauerweise niemals
erwischen, so sehr die Forstleute und die Gendarmen hinter ihm
her waren.
Da sollte gerade der Enzian einmal sein Verräter werden.
Der Jagerhias, der Forstgehilf', hatte droben in der Bärenschlucht
einen prächtigen Sechserbock gefunden, der nach einem famosen
Blattschuß — jedenfalls sehr zum Arger des Nimrods, der ihn
erlegt — da herunter abgestürzt war. Der Schütze hatte wahr-
scheinlich nicht mehr Zeit gehabt, ihn zu bergen; sonst würde er
sich eine solche Beute gewiß nicht haben entgehen lassen. Der
Bock war noch ganz frisch. Er mußte in den letzten zwei Tagen
geschossen worden sein. Von denen aber, die dazu berechtigt
waren, dem armen Teufel das Licht auszublasen, hatte diese
Woche leider noch keiner einen guten Schuß getan.
Also mußte es ein anderer — ein Unberufener gewesen sein.
„Der Krawutzen-Toni I" . . Gleichzeitig hatten der Förster, der
Forstgehilfe und der Wachtmeister diesen Namen ausgesprochen.
Sie waren davon so überzeugt, daß sie bereit gewesen wären,
einen körperlichen Eid darauf zu leisten. Aber mit der Über-
zeugung konnte man vor Gericht erfahrungsgemäß nicht
operieren. Die bsnren dort wollten einen Beweis haben.
„Ein Korpusdelikti!" brummte der Förster. „Ein Korpns-
delikti sollten wir halt erwischen. Dann märe der Toni geliefert!"
Das Korpusdelikti ging dem Zagerhias gewaltig im Kopf
herum. Denn erstens war er dem Krawutzen-Toni an sich nicht
grün, weil der die Forstleute immer foppte und aufsitzen ließ, wo
es nur ging. Zweitens hatte er dem £}ias die Resl, die saubere
Gberdirn vom Zapfenstegbauern, weggeschnappt und drittens wäre
der Forstgehilfe, der ein leicht entflammbares kferz hatte, für sein
Leben gern bald Forstwart geworden, weil er schon wieder eine
andere Amourschaft — die Toni von der Bachwirtin — ausgekund-
schaftet hatte. Das stolze Dirndl aber bildete sich durchaus ein, Frau
Forstwartin zu werden — anders tät sie schon gar nicht anfangen.
Also kraxelte der Iagerhias einen Ukorgen um den ander'n
in die Bärenschlucht hinauf und suchte die Wand und den Boden
Dnb, mich eoblickenb, gt-llßenb nähen trat.
„Hllat) ’Jabaft diichain!" — „La aflaläm!“
Laib nannten win uns Bnuben, lfamerab.
6r reicht' min Datteln, tnank von meinem Mein,
ünb als ich fnug nach Mha unb Dschanee,
6rzählt' en min, echt seit bie zweite sein,
Mär' glücklich mit ben ersten auch bie 6H'.
„Des Bimmels Vorgeschmack ijt uns bas OTefb,“
Buhn en belehnenb font, „nun zankt sie stets,
Onb mit bem Mont versalzt sie ihnen Leib.
Doch hat man zwei von Ihnen, bann, bann geht's.
Seit Ich Dschanee zu Mha noch gewann,
Zanht eine mit ben aubennl <ilnb wie süß,
ZanK' ich mit einen, küßt bie anb'ne bann!
Ich lebe, Lnuben, jetzt im Larabies." —
8m>! pelchkau.
——~= Stolz. —
„.. Sie wollen also den Diebstahl wirklich nicht begangen haben?" — „Nein, Herr Doktor, ich
versichere Sic, ich hab's nicht getan!" — „Ja, dann müssen Sie sich schon um einen anderen Anwalt
sehen — Unschuldige verteidige ich prinzipiell nicht!"
—cas Anfincrksa m.
Passagier: „Warum lassen Sie diesen Koffer hier
stehen?" — Gepäckträger: „Nun, Sie werden doch der
Frau Gemahlin vor der Abfahrt eilten Kuß geben wollen!"
Zeitbild.
„Die cingeleitete Scheidung der Eheleute Müller soll ja wieder
rückgängig gemacht worden sein?"
„Ja, sie konnten sich nicht einigen, wem das Automobil zn-
gesprochen werden sollte — und da blieben sie lieber beisammen!"
Das Asrpusdelikri.
f^Rer Krawutzen-Toni von bsiuterleitbach war ein ausge-
Jj inachter Wilderer. Niemand im ganzen Tal hat daran
v im geringsten gezweiselt — und doch hat ihn niemand
bis jetzt überführen können. Lr galt überhaupt für einen Teufels-
kerl. Alleweil das schönste Dirndl, den stattlichsten Bock und den
besten Enzian — so hieß es von ihm im Volksmund. Das Dirndl
und den Enzian traf man hin und wieder auch in seiner Be-
gleitung — aber mit dem Bock ließ er sich schlauerweise niemals
erwischen, so sehr die Forstleute und die Gendarmen hinter ihm
her waren.
Da sollte gerade der Enzian einmal sein Verräter werden.
Der Jagerhias, der Forstgehilf', hatte droben in der Bärenschlucht
einen prächtigen Sechserbock gefunden, der nach einem famosen
Blattschuß — jedenfalls sehr zum Arger des Nimrods, der ihn
erlegt — da herunter abgestürzt war. Der Schütze hatte wahr-
scheinlich nicht mehr Zeit gehabt, ihn zu bergen; sonst würde er
sich eine solche Beute gewiß nicht haben entgehen lassen. Der
Bock war noch ganz frisch. Er mußte in den letzten zwei Tagen
geschossen worden sein. Von denen aber, die dazu berechtigt
waren, dem armen Teufel das Licht auszublasen, hatte diese
Woche leider noch keiner einen guten Schuß getan.
Also mußte es ein anderer — ein Unberufener gewesen sein.
„Der Krawutzen-Toni I" . . Gleichzeitig hatten der Förster, der
Forstgehilfe und der Wachtmeister diesen Namen ausgesprochen.
Sie waren davon so überzeugt, daß sie bereit gewesen wären,
einen körperlichen Eid darauf zu leisten. Aber mit der Über-
zeugung konnte man vor Gericht erfahrungsgemäß nicht
operieren. Die bsnren dort wollten einen Beweis haben.
„Ein Korpusdelikti!" brummte der Förster. „Ein Korpns-
delikti sollten wir halt erwischen. Dann märe der Toni geliefert!"
Das Korpusdelikti ging dem Zagerhias gewaltig im Kopf
herum. Denn erstens war er dem Krawutzen-Toni an sich nicht
grün, weil der die Forstleute immer foppte und aufsitzen ließ, wo
es nur ging. Zweitens hatte er dem £}ias die Resl, die saubere
Gberdirn vom Zapfenstegbauern, weggeschnappt und drittens wäre
der Forstgehilfe, der ein leicht entflammbares kferz hatte, für sein
Leben gern bald Forstwart geworden, weil er schon wieder eine
andere Amourschaft — die Toni von der Bachwirtin — ausgekund-
schaftet hatte. Das stolze Dirndl aber bildete sich durchaus ein, Frau
Forstwartin zu werden — anders tät sie schon gar nicht anfangen.
Also kraxelte der Iagerhias einen Ukorgen um den ander'n
in die Bärenschlucht hinauf und suchte die Wand und den Boden
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Aufmerksam"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1912
Entstehungsdatum (normiert)
1907 - 1917
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 136.1912, Nr. 3468, S. 24
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg