dS\. Zn gnädig. y2S
„Hier. Frauchen, bringe ich Dir einen hübschen Schmuck,
damit Du mir mein spätes Heimkommen von gestern verzeihst!
Auch verspreche ich Dir, in Zukunft soll das nicht mehr Vor-
kommen!" — „Aber ich bitte Dich, liebes Männchen, Du sollst
Dir keinen Zwang auflegen; ich werde ja immer gern bereit sein,
Dir git verzeihen . . .!"
—
-'©✓G' Der Samarirer. Tvs-
Y\°i°^es Zwiebelfleisch macht mit einem großen Sack auf dem
*’■ *■ Rücken eine Geschäftsreise zu Fuß auf der Landstraße.
Dabei sieht er plötzlich von vorne etwas kommen, das sehr rasch
wächst und wächst. — Ls ist ein Auto.
JTtofes, ein sehr vorsichtiger Mann, springt hinter einen Bauut
und wartet der Ringe, die da geschehen werden.
And er wartet nicht umsonst. Denn wie der Rraftwagen
schon ganz nahe ist, fährt er bei einer scharfen Straßenbiegung
plötzlich an einen Baum — ein Urach und das Schnaufer! ist
gewesen. Nur noch eine formlose Masse liegt auf der Straße
und der Führer, zugleich der einzige Insasse, besinnungslos fünf
schritte davon entfernt.
Moses Zwiebelfleisch, an bsänden und Füßen zitternd, wartet
einige Zeit, ob nicht vielleicht noch irgend etwas explodiert. Dann
schleicht er sich langsam und vorsichtig näher, bei jedem Schritt
Zögernd und lauschend. Als nichts mehr passiert, beschaut er sich
Zuerst genau und aufmerksam die Überreste des Autos. Dann
beugt er sich zu dem verunglückten und betrachtet ihn. Aber der
^egt sich nicht. Moses überlegt. Dann zieht er eine Flasche aus
bem Rock und bringt dem Bewußtlosen einige Tropfen daraus
bei. Das scheint zu wirken. Denn der verunglückte schlägt die
Augen auf. „Rönnen Se reden?" fragt ihn Zwiebelfleisch. Aber
ber andere schließt die Lider und schweigt, von neuem unter-
uiinmt Moses die Manipulation mit der Flasche — dieses Mal
bedeutend ausgiebiger. Wieder öffnet der Mann die Augen und
D e r S a m a r i t e r. 4-f)
schaut ihn an — jetzt schon viel lebhafter. „Rönnen Se reden?"
fragt Zwiebelfleisch auf's neue. — Lin leises „Ja!" ertönt. —
„Nu," sagt Moses erfreut und deutet auf das zertrümmerte
Automobil, „dann sagen Se mer, was verlangen Se for
das alte Lisen?" Josef Pfleger.
A m N e u j a h rsinorge it.
„Hier. Frauchen, bringe ich Dir einen hübschen Schmuck,
damit Du mir mein spätes Heimkommen von gestern verzeihst!
Auch verspreche ich Dir, in Zukunft soll das nicht mehr Vor-
kommen!" — „Aber ich bitte Dich, liebes Männchen, Du sollst
Dir keinen Zwang auflegen; ich werde ja immer gern bereit sein,
Dir git verzeihen . . .!"
—
-'©✓G' Der Samarirer. Tvs-
Y\°i°^es Zwiebelfleisch macht mit einem großen Sack auf dem
*’■ *■ Rücken eine Geschäftsreise zu Fuß auf der Landstraße.
Dabei sieht er plötzlich von vorne etwas kommen, das sehr rasch
wächst und wächst. — Ls ist ein Auto.
JTtofes, ein sehr vorsichtiger Mann, springt hinter einen Bauut
und wartet der Ringe, die da geschehen werden.
And er wartet nicht umsonst. Denn wie der Rraftwagen
schon ganz nahe ist, fährt er bei einer scharfen Straßenbiegung
plötzlich an einen Baum — ein Urach und das Schnaufer! ist
gewesen. Nur noch eine formlose Masse liegt auf der Straße
und der Führer, zugleich der einzige Insasse, besinnungslos fünf
schritte davon entfernt.
Moses Zwiebelfleisch, an bsänden und Füßen zitternd, wartet
einige Zeit, ob nicht vielleicht noch irgend etwas explodiert. Dann
schleicht er sich langsam und vorsichtig näher, bei jedem Schritt
Zögernd und lauschend. Als nichts mehr passiert, beschaut er sich
Zuerst genau und aufmerksam die Überreste des Autos. Dann
beugt er sich zu dem verunglückten und betrachtet ihn. Aber der
^egt sich nicht. Moses überlegt. Dann zieht er eine Flasche aus
bem Rock und bringt dem Bewußtlosen einige Tropfen daraus
bei. Das scheint zu wirken. Denn der verunglückte schlägt die
Augen auf. „Rönnen Se reden?" fragt ihn Zwiebelfleisch. Aber
ber andere schließt die Lider und schweigt, von neuem unter-
uiinmt Moses die Manipulation mit der Flasche — dieses Mal
bedeutend ausgiebiger. Wieder öffnet der Mann die Augen und
D e r S a m a r i t e r. 4-f)
schaut ihn an — jetzt schon viel lebhafter. „Rönnen Se reden?"
fragt Zwiebelfleisch auf's neue. — Lin leises „Ja!" ertönt. —
„Nu," sagt Moses erfreut und deutet auf das zertrümmerte
Automobil, „dann sagen Se mer, was verlangen Se for
das alte Lisen?" Josef Pfleger.
A m N e u j a h rsinorge it.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Zu gnädig" "Am Neujahrsmorgen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1912
Entstehungsdatum (normiert)
1907 - 1917
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 136.1912, Nr. 3470, S. 49
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg