Fliegende Blätter (136.1912 (Nr. 3467-3492))

And noch dazu ganz kühl aus prakt'schen Gründen
— Die stehlen heut' Idyll uns um Idyll —
D'rum wirst auch du im Müll dein Ende finden.
Du alter Knabe, weil's der Fortschritt will.

Zentral ja heizt man heut' bequem und weise
Mit warmem Wasser, Frischluft, Dampf und Gas.
Rur da, wo man für's Got'sche eine leise
Stilneigung noch hat, stehst du da zum Spaß.

Der Bauer auch, dem manche Winterwochen
Beim Pfeiferlrauchcn du gewärmt das Fell,

Auch er hat schmählich dir die Treu' ge-
brochen —

Ein Eisenkasten steht an deiner Stell'.

Doch ohne Nachruhm nicht bist du geschieden.

Wenn du einmal den letzten Zug getan,

Frau Märe weiht' dich, die in deinem Frieden
Zu aller Zeit die schönsten Garne spann.

Wie lauschend wir am Mund der Ahne hingen —
Bratäpfel sprudelten in deinem Bauch —

Doch um uns nur ein Klingen, Raunen, Singen:
„Es war einmal" — und du, du lauschtest auch.

D'rum, denk' ich dein, wird mir's um Lerz und Leier-
So weich und warm und auch so weh' dazu:

Es grüßt dich Johann Gottlieb Bieder-
meier,

Du lieber, alter Kachelofen, du!

E?. Vogel.

-Der Pantoffelheld. -Ms—

„Sie wollen schon nach Hause gehen, Herr Wamperl? Ich dachte, Ihre Frau hätte Ihnen gestattet, bis
zwölf Uhr zu bleiben!?" - „Ja — aber sie könnte doch darauf vergessen!"