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Gisv Appclbliili'. y3D

er flppelbaam is ufgebliibt
So duflig iwwer Nacht,

Die Cicfel guckt un' (cbtaunt un’ (c'otaunt
In all’ die HJunimpracbt.

UJie angeworzelt schiebt [e do,
Riiljrt sich nit von der Scbteli;

Sie liebt un’ liebt sich gar nit [att,
Ibr’ jtägle glänze' bell!

„0 Cietel, kiääni Ciefei, du,

0 Ciefei, wann d’ nor wüfcbt.
Dal; d' [elwer Io e’ roferot
Lieb' flppelblütcbe’ bildjt!“

Cina Sommer.

9t v 6 c i t § t c i (n h g.

Fritz Mütter, tBiividj.

J|er Buchhalter Erbsenmaier führt seit
15 Jahren das Kontokorrent aller Kunden,
die mit „A" und „B" beginnen.

Der Buchhalter Linscnmaier führt seit
15 Jahren das Kontokorrent aller Kunden,
die mit „©" und „T" beginnen.

Der Buchhalter Erbsenmaier und der
Buchhalter Linscnmaier waren vor 15 Jahren
gute Freunde, Aber seit des einen Leben
von „91" und „93" und des andern Horizont
von „<3" und „T" umschlossen ist, sind sie
fiel) weltenfern geworden und haben keine
Berührungspunkte mehr.

Und der Erbsenmaier behauptet, daß der
Linsenmaier weniger Kunden im Konto-
korrent zu führen hätte als er.

Und derLinsenmaier sagt vom Erbsenmaier
ganz genau dasselbe.

Eines Tages rief der Prokurist: „Ein
neues Konto für den neuen Kunden 9lrnold
Siegmund — wer bekommt ihn?"

„Der Linsenmaier," hieß es, „denn der
Knude fängt mit „S" an."

Da freute sich der Erbsenmaier diebisch
und rieb sich seine Hände,

Und der Linsenmaier führte den Kunden
Arnold Siegmund eindreiviertel Jahre,
Dann erst stellte sich heraus, daß der
Kunde Siegmund Arnold hieße und eigent-
lich dem Erbsenmaier zugehöre,

Seit der Zeit haßt der Linsenmaier den
Erbsenmaier, grüßt ihn nicht mehr auf der
Straße und spricht von ihm zu Dritten:
„Der Erbsenmaier, der Lump, ,"

I c n nchde m.

„Was haben Sie denn auf Ostern
vor?" — „Ich iveiß noch nicht — ent-
weder eine Blütenfahrt oder eine Skitour,"

e!“ fprach der reiche Tiberius -
Stand auf von des Mahles Überfluß.
„Nun kattelt mir eilig das Dichterroß!

Ich bin begeistert vom Wein, der floß.

Gebt mir auch die goldene Leier zur Hand!
Ich mach’ einen Ritt in’s Poetenland.“ —

Ein Dutzend Sklaven lief schnell bereit.

Nur ein junger ftand helläugig beiseit'.

Da brachten sie schon in wildem Schuß
Den bäumenden schäumenden Pegasus,

Der fröhlich wiehernd zu leichtem Sieg

Sich reckte und streckte und aufwärts flieg.
Zwei Dutzend Arme hielten ihn. Hei!

War das ein Zappeln und ein Geschrei,

Ein Rutschen und Schieben, ein Müb’n und Spaß,
Bis der dicke Tiberius oben faß!

„He!“ rief er und schnaufte mächtig und schwer,
„letzt gebt mir geschwind noch die Leier her!“
Dann schrie er mit stolzem Triumph: „Laßt los!“
Ein Bäumen — ein Schäumen — ein kurzer Stoß,
Da lag er schon drunten auf feinem Bauch
Und um ihn ein Dutzend Sklaven auch.

Der 'Ritt auf dem Pegasus. -Ai

!
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Appelblüt'"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Doubek, Franz Bohumil
Entstehungsdatum (normiert)
1912 - 1912
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

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Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 136.1912, Nr. 3479, S. 150

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