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’s golb’ne Königreich.

eisernen Kachelöfen war’n aus purem Silber, und ei’g’hoazt hab’n
s' mit lauter poliertem Mahagoniholz. Sei’ Festsaal aber is so
lang g'we’n, daß er seine Beamten allemal scho’ unterwegs hat
pensionier’n müass’n, wenn er oan’ um a’ Zigarrl g’schickt hat —
f° lang is der aus’blieb’n.

Der lserr Kini hat st’ d’rum aber aa’ an’ ganzen ksaufa ei’-
l'ild’t, so daß z’letzt koa’ Mensch mehr a’ ordentlich’s wörtl mit
eahm hat red’n kinna. So stolz und so kapriziert is er ’wor’n, daß
eahm sogar de gewöhnliche Luft scho’ z’ schlecht war. Drei oder
vier Luftschiff’ hab’n allaweil bloß umanandafahr’n und de aller-
best’ Txtraluft für ’n lserrn Kini z’samm’fanga müass’n. Und so
hoakli’ is er g’me’n, daß er sunst nix mehr hat essen woll’n als
lauter Zuckerkrapfen mit Lrdbeersoß und vanilltunk'.

Da drüber hab’n de andern Kini alle initananda mit der
§eit an’ Mordsneid g’faßt und hab’n ausg’inacht, daß s’ mit eahni
an Kriag anfangs woll’n. Da hab’n s’ aber g’schaugt, wia iatzt
der golden’ Kini mit lauter silberne’ Kanons ausg’ruckt kemma is
— und seine Soldat’» hab’n mit nix anderem g’schossen als mit
massive’ goldene’ Kugeln. Da san Lnk d’ Leut’ z’samm’g’loffa!

All’s, was kfänd’ und Füaß’ g’habt hat, is hing’rcnnt zum Z’samm’-
klaub'n von de gold’na Kugeln. wia oana mit so a’ Kugel
z’samm’g’schossen ’wor’n is, hat de gold’ne Kugel sei’ g’hört. Da
san manche Schlaucherln dabei g’me’n, de hab’n st' glei’ fünf-, sechs-
mal totschiaß’n lassen, damit s’ nur recht viel’ goldene Kugeln
z’samm’bracht hab’n. Na’ hab’n s’ lacha kinna.

Dös is nach und nach überall bekannt ’wor’n und allaweil
mehr Leut’ san kemma von weit und breit zum Kriagführ’n. Und
a’ jeder hat hoamtragen, was er nur hat derschlepp’n kinna. Da
ts's z’letzt natürli’ do’ amal g’schehg’n, daß de gold’na Kugeln
endli’ aus’ganga san — und sie hab’n o’g'fanga, mit bleierne
Kugeln z’schiaßen. Da hätt’s aber dös G’schimpf und G’schroa
von de Feind’ hör’n sollen! „was?" hab’n s’ g’sagt, ,,a’ so a'
Schwindel überanand’I Dös is ja de reinst’ Bauernfängerei! Dös
lassen mer uns net g’fall’n! Da hört si’ ja alles auf!"

Und koane acht Tag’ is’s hcr’ganga, da hat fl’ der ganze
Feind verlaafa g’habt und der Kriag is ausg’we’n. „So a’
Schmutzian!" hab’n s’ g’sagt. „Der soll schaug’n, wo er bald wieder
so an’ dumma Kerl herkriagt, der mit eahm an’ Kriag o’fangt!"

Hans vom Schwarzatal.

-;<§*• Zl u s der Schul e. —

Lehrer (das Thermometer erklärend): „. . . Also Ihr seht hier die Buchstaben 8. P. — das heißt Siedc-
Punkt. Wenn man das Instrument in kochendes Wasser hält, wird die Quecksilbersäule bis zu diesem Punkte steigen.
Und hier unten steht E. P. — das heißt Eis-Punkt und gibt den Stand der Quecksilbersäule in gefrierendem
Wasser an. Ist die Temperatur noch tiefer, so platzt das Thermometer. ..Passt ans, Max! Was bedeutet E. P. ?"
Max: „Es platzt, Herr Lehrer."
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Aus der Schule"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
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Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Kirchner, Eugen
Entstehungsdatum
um 1912
Entstehungsdatum (normiert)
1907 - 1917
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

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Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 136.1912, Nr. 3481, S. 181

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