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Der B r an d st i f t er.

nisten angelangt und warf einen großen Stein auf das Dach,
„kfansjörgl, blas' Leier, Leier blas', sag' i'", rief er aus den
Boden hinauf. Der ksansjörgl schlüpfte in seine ksose und kam,
über die unliebsame Störung nicht sonderlich erbaut, langsam über
die Bodenlciter herunter. Nachdem er die Leuermeldung ent-
gegengenommcn, ging er in's ksaus und suchte sein bforu. „Leni,
wo is denn mei' Trumpet'n, beim Schneidhofbauern breunt'sl"
rief er in die Stube der Bäuerin. „Marand Johann," schrie
diese, „brenua tuat's scho' wieder? Mei', aber ivo die Trumpet'n
jetzt is, feil woaß i' not g'nau, aber vor a' acht Tag'n hat si' 's
Jörgele beim Brunn' g'spielt damit, leicht is s' eahm einig'fall'n."
„Sakramentsfratz'n, zottige," schimpfte der lhansjörgl, „nachat hat's
a' Eck mit'n Blas'n." Zum Schneidhofbauer sagte er, um sich
keine Blöße zu geben: „Geh'n ma z'erst dös Leier untersuach'n,
i' siach aber ka' Liacht'n nöt." — „’s Leier geht jo erst auf,"
antwortete der Bauer, „geh' nur mit!"

Als man zum Stadel kam und noch immer keine Llammen
bemerkte, zweifelte der Ifansjörgl an der Richtigkeit der Leuer-
meldung und wollte umkehren. In diesem Momente beinerkte
der Bauer zwischen den Bäumen wieder zwei der verhängnis-
vollen Lunken. Diese flogen im Zickzack durch den Garten und
stiegen bald höher, bald senkten sie sich nieder. „Da . . . da . . .
zwa Lunkan . . da . . . stachst nöt?" rief der Bauer und war
bestrebt, die Lunken zu fangen. In der Linsternis stieß er mit
der Achsel gegen einen Birnbauln, und nur die schleunige Um-
armung desselben schützte ihn vor einen, neuerlichen Sturze.
Endlich fielen die Lunken zu Boden und der Bauer warf sich,

dieselben mit dem ksute bedeckend, darauf. „Jetzt geh' her und
schau', Du . . er wollte sagen ,Du Trott'!', „weil Du's nöt
glaubt hast."

Der kfansjörgl kam näher und der Bauer hob den Ifut vor-
stchtig in die lhöhe; jetzt sah der Isansjörgl, was der Bauer ge-
fangen hatte. „Dös is ja a' Johanniskäfer!, Du Thinefer, Dul"
rief er und wußte nicht, ob er sich ärgern oder ob er lachen
sollte. „Gibt's nöt," protestierte der Bauer dagegen, „der dumme
Käfer is eppa schon hint'g'sess'n, aber dö Lunkan müass'n aa'
hint' sein." — „Na, na, mei' Liaba," sagte der ksansjörgl, „do
kann der Käfer nix dafür, wann Du in Dein' Rausch alles doppelt
stachst — aber, wann Du morg'n für dö G'schicht' nöt fünf Maß
Mein zahlst, nach« brauchst D' Di' nöt umz'schau'n". Natz.

£ sserbsl-LIegie. <r—

m schaltendunklen Tümpel,

Wo „Nngeln verboten" stekl,

Lin schlanker Loccllenjüngling
Dm eisigen Wirbel sich dreht.

Lc träumt von seiner Liebsten
Dn stummer Leelenqual,

Die man zum Kbsckiedrsckmause
Für den lebten Lcemden stakl.

ft. Mbrlngec.

- Boshaft. —

„Wer sind denn die seßhaften alten Herren dort mit den auffallend roten Nasen?" — „Das ist der Verein
zur Erhaltung der Naturdenkmäler."
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Boshaft"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Flashar, Max
Entstehungsdatum
um 1912
Entstehungsdatum (normiert)
1907 - 1917
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 137.1912, Nr. 3500, S. 92

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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