Fliegende Blätter (137.1912 (Nr. 3493-3518))

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Kleines M isr v e r st >i n d »i s.
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„Ich laß mich von meiner Frau scheiden,"
sagte der Ehemann zur Schwiegermutter.
„Warum?" fuhr diese auf.

„Wegen Ihnen!" sagte der junge Mann.
Da schlug die Schwiegermutter die Augen
verschämt zu Boden und lispelte: „Alfred!"

W a rm fühlend.

^)ei den Manövern war die Ruhr aus-
gebrochen und den Mannschaften daher
jeder Obstgenuß strenge untersagt worden.
Hauptmann Schmiedberger hatte seinen
Leuten dieses Obstverbot persönlich ver-
kündet und daran noch eindringliche Worte
der Ermahnung geknüpft.

Trotzdem erkrankte schon einige Tage
später gerade von seiner Kompagnie ein
Mann an der gefürchteten Seuche. Es war
dies der Korporal Hasclbacher, einer seiner
besten Unteroffiziere. Er hatte, wie sich
herausstcllte, fünfundvierzig Zwetschgen ge-
gessen.

Am ersten manöverfrcien Sonntag begab
sich Hauptmann Schmiedbergcr in's Feld-
spital, wohin mau seinen Unteroffizier
gebracht. Wie es ihm ginge, erkundigte
er sich beim Stabsarzt. — Es ging eher
schlecht. Ja, sein Zustand war sogar be-
denklich.

„Lieber Herr Stabsarzt," sagte da Haupt-
mann Schmicdbcrgcr mit Sorgcnfaltcn im
ernsten Gesicht, „ich möchte Ihnen den
Mann besonders warm an's Herz legen.
Tun Sie alles, um ihn zu retten. .. Ich
möchte den Kerl nämlich exemplarisch ein-
sperren!" ^ 3°sef psi-ger.

Line alte Geschichte.

pT^ie Leidenschaft hat den Verstand
^ Zum Ehemann genommen;

D'rum geht's ihm, wie's den meisten geht:
Sie läßt ihn nicht ;u Worte kommen!

2. P.

Der Backfisch im Gebirge, yso

—'A/VAa'*-

Ach, wie reizend, Mama — sogar die Pferde jodeln hier!