Das Geheimnis.
„3a. aber der Brief gehört doch meinem ureigensten Schatz
und der Schatz gehört doch mir allein, nicht auch noch so halb und
halb zum Tcchtlmechtln der Müllerrosl!" wendet ihre Lifer-
fucht ein und greift wieder nach dem Briefrand. — „Das ist ganz
wurfchtI" entgegnet aber ihr Gewissen. „Für dich ist jetzt der
Michelbartl nicht dein Schatz, sondern einfach der „lherr
Adressat"... und dem gibst du den Brief fdjöu verschlossen,
wie er ist, meine Liebe! Sonst...!!!"
Da richtet sie sich gerade aus, beißt die Zähn' übereinander
und bestellt den Brief. Aber so sauer ist ihr noch nie ein Gang
gewesen liub so schwer war auch noch nie ein Schreiben — mit jedem
Schritt ist es ein paar Pfund schwerer 'worden und vor der Tür'
11
vom Michelbartl seinem fjäusl hält' sie's am liebsten weggeworfen,
mit den Füßen zerstampft und war' heulend davongelaufen.
Aber die pflichtgetreue Beamtin hat auch da wieder die
Vberhand gewonnen. Stramm ist sic cingetreten und hat mit
einer Dienststimme ohne Muckser gesagt: „ksier, bitte, ein Brief
für Herrn Michael Bartholomäus Niederbachleitneri"
Der hat sie angeschant, dann den Brief, ist ein bißl rot 'wor-
den und hat nach Luft geschnappt... Sie jedoch macht, ohne ihn
eines Blicks zu würdigen, schneidig kehrt und ist bei der Tür' hinaus,
„wart' nur!" denkt sie sich aber draußen, „Heut' nach Gebetläuten
reden wir zwei schon noch ein Lxtrawörtl über das Briaferl!
Da freu' dich, Freunderl: Da bin ich dann außer Dienst!!"
!
—*® Disziplin. Z»—
„Vater, halt' a' bißl Richtung, drüben
geht a' Führer von mir."
j
„3a. aber der Brief gehört doch meinem ureigensten Schatz
und der Schatz gehört doch mir allein, nicht auch noch so halb und
halb zum Tcchtlmechtln der Müllerrosl!" wendet ihre Lifer-
fucht ein und greift wieder nach dem Briefrand. — „Das ist ganz
wurfchtI" entgegnet aber ihr Gewissen. „Für dich ist jetzt der
Michelbartl nicht dein Schatz, sondern einfach der „lherr
Adressat"... und dem gibst du den Brief fdjöu verschlossen,
wie er ist, meine Liebe! Sonst...!!!"
Da richtet sie sich gerade aus, beißt die Zähn' übereinander
und bestellt den Brief. Aber so sauer ist ihr noch nie ein Gang
gewesen liub so schwer war auch noch nie ein Schreiben — mit jedem
Schritt ist es ein paar Pfund schwerer 'worden und vor der Tür'
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vom Michelbartl seinem fjäusl hält' sie's am liebsten weggeworfen,
mit den Füßen zerstampft und war' heulend davongelaufen.
Aber die pflichtgetreue Beamtin hat auch da wieder die
Vberhand gewonnen. Stramm ist sic cingetreten und hat mit
einer Dienststimme ohne Muckser gesagt: „ksier, bitte, ein Brief
für Herrn Michael Bartholomäus Niederbachleitneri"
Der hat sie angeschant, dann den Brief, ist ein bißl rot 'wor-
den und hat nach Luft geschnappt... Sie jedoch macht, ohne ihn
eines Blicks zu würdigen, schneidig kehrt und ist bei der Tür' hinaus,
„wart' nur!" denkt sie sich aber draußen, „Heut' nach Gebetläuten
reden wir zwei schon noch ein Lxtrawörtl über das Briaferl!
Da freu' dich, Freunderl: Da bin ich dann außer Dienst!!"
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—*® Disziplin. Z»—
„Vater, halt' a' bißl Richtung, drüben
geht a' Führer von mir."
j
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Disziplin"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Verschlagwortung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1916
Entstehungsdatum (normiert)
1911 - 1921
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 144.1916, Nr. 3675, S. 11
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg