Ein Schlag, ein Schrei, er linkt in den
Sand;
Was ball er noch in der zuckenden Rand,
Was kenchl er in röchelndem Conc?
Der and re verlieht s. Die Kammer auf
Und knirschend fdiiebt er in den Cauf
Die lebte Patrone.
A uS der Kriegszeit.
Ter Gefreite Heinz Steffens korrespondiert seit geraunier Zeit
mit einer ihm nnbekannte» Tarne, die ihm, ohne ihn zn kenne»,
eine Liebesgabe in's Feld gesandt hatte, Steffens ist ganz entzückt
Über diese holde Unbekannte, die auch den poetischen Namen Litli
S ch ö »a n trägt, und wagt es schließlich, sie ganz verschämt um
ihr Bild zu bitte», Ta trifft postwendend nachstehende Antwort
ei»: „Werter Herr! Mein Bild kann ich Ihnen leider nicht sende»,
da ich mich schon seit mehr als vierzig Jahren nicht mehr
habe photographieren kaffen! Mit Grnß Ihre Lilli Schönau,"
Naheliegend. 115
„Wie, ein Dichter ist der Alte, der dort angewackelt kommt? —
Sagen Sie, der macht wohl Schüttelreime?"
Znrückgegeb e ».
Er: „Tn, die Spargelsuppe schmeckte nach Sellerie, die Banille-
speise nach Zimt , , ," - Sie: „Und Deine Oper klingt nach
Mozart und Straus;, , _
Das Jener schweig!.. Der Jeind stürmt an,
Ini Graben steht nur noch der eine Mann,
Der lacht in verzweifeltem Rohne.
Keine Wimper zuckt. Er steht wie Erz.
Die Kugel schnellt in des Ersten Rcrz —
Die lebte Patrone! -
e. Koih.
X)ic fehlte ^>öf.r-nnf.
Oen ganzen Cag war die wilde Schlacht,
Dun lenkt sich mild und schwer
^ die Dacht
Über zerfebte Bataillone.
Doch immer bricht wieder der Jeind her-
vor . .
Und schon schreit's einer dem Dachbarn
in's Ohr:
..Die lebte Patrone!“
Und Heist und Heister wird das Gewehr. .
Sie starren stier. . sie hoffen nicht mehr.
Das; die Dacht noch ihr Leben schone. .
über einer, der schreit wild auf und
flucht.
Und sucht in allen Laschen und sucht
Die lebte Patrone!
-cAS)
Bescheide».
„Jehl schickt mir die Musilalien
Handlung das bestellte Lied mit Orgel
begleit»,ig statt mit .tklavierbegleitnng!
^oll ich das Lied ziirückschicken?"
,,J bewahre! Ter Herr Kommerziell
eat schickt nichts zurück, er kaust der
Gattin einfach eine Orgel,"
Borge fehler: „Wie Dein kommt sich doch der Mensch vor angesichts dieser ge-
waltigen Natur: nicht wahr, Müller?" — Untergebener: „Allerdings; wenigstens ich,
Herr Rat!" -
10*
Sand;
Was ball er noch in der zuckenden Rand,
Was kenchl er in röchelndem Conc?
Der and re verlieht s. Die Kammer auf
Und knirschend fdiiebt er in den Cauf
Die lebte Patrone.
A uS der Kriegszeit.
Ter Gefreite Heinz Steffens korrespondiert seit geraunier Zeit
mit einer ihm nnbekannte» Tarne, die ihm, ohne ihn zn kenne»,
eine Liebesgabe in's Feld gesandt hatte, Steffens ist ganz entzückt
Über diese holde Unbekannte, die auch den poetischen Namen Litli
S ch ö »a n trägt, und wagt es schließlich, sie ganz verschämt um
ihr Bild zu bitte», Ta trifft postwendend nachstehende Antwort
ei»: „Werter Herr! Mein Bild kann ich Ihnen leider nicht sende»,
da ich mich schon seit mehr als vierzig Jahren nicht mehr
habe photographieren kaffen! Mit Grnß Ihre Lilli Schönau,"
Naheliegend. 115
„Wie, ein Dichter ist der Alte, der dort angewackelt kommt? —
Sagen Sie, der macht wohl Schüttelreime?"
Znrückgegeb e ».
Er: „Tn, die Spargelsuppe schmeckte nach Sellerie, die Banille-
speise nach Zimt , , ," - Sie: „Und Deine Oper klingt nach
Mozart und Straus;, , _
Das Jener schweig!.. Der Jeind stürmt an,
Ini Graben steht nur noch der eine Mann,
Der lacht in verzweifeltem Rohne.
Keine Wimper zuckt. Er steht wie Erz.
Die Kugel schnellt in des Ersten Rcrz —
Die lebte Patrone! -
e. Koih.
X)ic fehlte ^>öf.r-nnf.
Oen ganzen Cag war die wilde Schlacht,
Dun lenkt sich mild und schwer
^ die Dacht
Über zerfebte Bataillone.
Doch immer bricht wieder der Jeind her-
vor . .
Und schon schreit's einer dem Dachbarn
in's Ohr:
..Die lebte Patrone!“
Und Heist und Heister wird das Gewehr. .
Sie starren stier. . sie hoffen nicht mehr.
Das; die Dacht noch ihr Leben schone. .
über einer, der schreit wild auf und
flucht.
Und sucht in allen Laschen und sucht
Die lebte Patrone!
-cAS)
Bescheide».
„Jehl schickt mir die Musilalien
Handlung das bestellte Lied mit Orgel
begleit»,ig statt mit .tklavierbegleitnng!
^oll ich das Lied ziirückschicken?"
,,J bewahre! Ter Herr Kommerziell
eat schickt nichts zurück, er kaust der
Gattin einfach eine Orgel,"
Borge fehler: „Wie Dein kommt sich doch der Mensch vor angesichts dieser ge-
waltigen Natur: nicht wahr, Müller?" — Untergebener: „Allerdings; wenigstens ich,
Herr Rat!" -
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Bescheiden"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Verschlagwortung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1916
Entstehungsdatum (normiert)
1911 - 1921
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 144.1916, Nr. 3684, S. 115
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg