134
l
Parkidylle.
G u t »I ü t i g.
Schriftsteller (zum Kollegen):
„Warum denn so traurig, lieber
Freund?!" — Koll e g e: „Ach mir
tut die Redaktion so leid, die mir
eben meine Arbeit unter dem Aus-
drucke ihres grössten Bedauerns zu-
rückgeschickt hat!"
Im Beruf.
Staatsanwalt (zu seiner
Haushälterin): „Das sollen Spie-
geleier sein?! Ist ja keine Spur
davon da! Wohl auch wieder bloß
Vorspiegeleier — was?!"
Die Zwillinge.
Bekannter: „Nein, diese Ähn-
lichkeit ! Bei Ihnen weiß man nie-
mals : Sind Sic's ? . . . ist's Ihr
Herr Bruder? ... oder ist's keiner
von beiden?"
Äl äst sicher Rückzug.
Er !beim häuslichen Streit): .Ich werde Dir
'mal zeigen, wer Herr im Hause ist!" Sic
drohend): „Nun?" - Er (eilig): „Du selbstverständ-
lich, liebe Emma!"
P)rn TToIif.
■Tn der Oase, die der Wüstensand um-
spielt,
Sicht in der Schüler Kreis der blinde Scheich
Und Lebensweisheit stiebt von seinem
Munde.
Drei Menschenaltcr (ab sein Zuge zicb'n,
6h' c; erlosch, und nichts blieb ihm
verborgen.
Vas tiefste Leid, der Erde höchstes Glück —
Im Kreise spielt es wie der wüste Sand
Und löst einander ab. Licht wirbt um
Schatte»
Und Schalten sehnt sich nach der Lichtes
Strahl.
Ein s flieht in s and re. Cicffler Weisheit
Schluß
heißt alles kennen und zu allem lächeln,
Ver 6 lei chm ut ist der Seele höchstes Glück.
6wig gewinnt, wer nie etwas verlor. . .
Va, wie ihr illug' an seinen Lippen hängt,
Stiebt fern im wellsand eine Keitcrschar
heraus und naht sich mit gestreckten Kossen.
Ein Überfall?! -Sic springen jäh empor.
Schon spannt der Hahn der schlanken
stüchsen sich
Und lauschend strebt des Blinden Ohr
in’s weite.
voch schwirrt kein feindlich Blei her durch
die Lust,
In ihrer Mitte weht die seidene Jahne
Und von der Roffe Rücken jauchzt ihr Schrei-.
„Moslim zu Moslim! Bll' der Stämme
Streit
Grlosch, wie schwaches Stroh im lener lischt.
Huf, Brüder! Huf zum heiligen Kriege.
auf I
Die €rdc zittert von der Jeinde Horden.
Im Sturme rauscht die Jalmc des Propheten
Und der Glich ruft ... € r ifl cs, der
Kalifl“
„6r ist er, der Kalif!“ Die Reib'»
durchdringl
Gin Jener, eine Glut, ein Morgentagen ...
Schon schwingen sie sich auf die weißen
Koste.
Gs bebt ihr Herz und ihre Sinne jage».
Und segnend hebt der blinde Greis die Hände:
„So (eh' ich mit erloschenen Zuge» noch
Den Lebensstrahl der lang ersehnten Lichts!
Jort, Gleichmut! Jort mit Grübeln und
Gntsagen!
Reicht mir ein Schwert! Gebt mir dar
beste Roß
Und lenkt mir seine Zügel! Allen Glückes
Gewaltigstes, das diese Grde nennt,
heißt kämpfen, sterben fiii das Volk der
Uä (er!
Denn seine Größe ist dar höchste
Glück!"
IU Fjcrbcri.
l
Parkidylle.
G u t »I ü t i g.
Schriftsteller (zum Kollegen):
„Warum denn so traurig, lieber
Freund?!" — Koll e g e: „Ach mir
tut die Redaktion so leid, die mir
eben meine Arbeit unter dem Aus-
drucke ihres grössten Bedauerns zu-
rückgeschickt hat!"
Im Beruf.
Staatsanwalt (zu seiner
Haushälterin): „Das sollen Spie-
geleier sein?! Ist ja keine Spur
davon da! Wohl auch wieder bloß
Vorspiegeleier — was?!"
Die Zwillinge.
Bekannter: „Nein, diese Ähn-
lichkeit ! Bei Ihnen weiß man nie-
mals : Sind Sic's ? . . . ist's Ihr
Herr Bruder? ... oder ist's keiner
von beiden?"
Äl äst sicher Rückzug.
Er !beim häuslichen Streit): .Ich werde Dir
'mal zeigen, wer Herr im Hause ist!" Sic
drohend): „Nun?" - Er (eilig): „Du selbstverständ-
lich, liebe Emma!"
P)rn TToIif.
■Tn der Oase, die der Wüstensand um-
spielt,
Sicht in der Schüler Kreis der blinde Scheich
Und Lebensweisheit stiebt von seinem
Munde.
Drei Menschenaltcr (ab sein Zuge zicb'n,
6h' c; erlosch, und nichts blieb ihm
verborgen.
Vas tiefste Leid, der Erde höchstes Glück —
Im Kreise spielt es wie der wüste Sand
Und löst einander ab. Licht wirbt um
Schatte»
Und Schalten sehnt sich nach der Lichtes
Strahl.
Ein s flieht in s and re. Cicffler Weisheit
Schluß
heißt alles kennen und zu allem lächeln,
Ver 6 lei chm ut ist der Seele höchstes Glück.
6wig gewinnt, wer nie etwas verlor. . .
Va, wie ihr illug' an seinen Lippen hängt,
Stiebt fern im wellsand eine Keitcrschar
heraus und naht sich mit gestreckten Kossen.
Ein Überfall?! -Sic springen jäh empor.
Schon spannt der Hahn der schlanken
stüchsen sich
Und lauschend strebt des Blinden Ohr
in’s weite.
voch schwirrt kein feindlich Blei her durch
die Lust,
In ihrer Mitte weht die seidene Jahne
Und von der Roffe Rücken jauchzt ihr Schrei-.
„Moslim zu Moslim! Bll' der Stämme
Streit
Grlosch, wie schwaches Stroh im lener lischt.
Huf, Brüder! Huf zum heiligen Kriege.
auf I
Die €rdc zittert von der Jeinde Horden.
Im Sturme rauscht die Jalmc des Propheten
Und der Glich ruft ... € r ifl cs, der
Kalifl“
„6r ist er, der Kalif!“ Die Reib'»
durchdringl
Gin Jener, eine Glut, ein Morgentagen ...
Schon schwingen sie sich auf die weißen
Koste.
Gs bebt ihr Herz und ihre Sinne jage».
Und segnend hebt der blinde Greis die Hände:
„So (eh' ich mit erloschenen Zuge» noch
Den Lebensstrahl der lang ersehnten Lichts!
Jort, Gleichmut! Jort mit Grübeln und
Gntsagen!
Reicht mir ein Schwert! Gebt mir dar
beste Roß
Und lenkt mir seine Zügel! Allen Glückes
Gewaltigstes, das diese Grde nennt,
heißt kämpfen, sterben fiii das Volk der
Uä (er!
Denn seine Größe ist dar höchste
Glück!"
IU Fjcrbcri.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Parkidylle" "Kläglicher Rückzug"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Verschlagwortung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1916
Entstehungsdatum (normiert)
1911 - 1921
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 144.1916, Nr. 3685, S. 134
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg