Fliegende Blätter (20.1854 (Nr. 457-480))

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Anzeige.

Schwarze Tüllhauben in allen Farben werden
ganz schön geputzt, das Stück zu 42 bis 48 kr., in der März-
straße Nr. 3.

Das Unglück, mager zu sein.

Ein ungeheuer dicker und ein merkwürdig magerer Bauer
stritten sich ans der letzten Schranne wegen irgend einer Klei-
nigkeit. „Schau," sagte endlich der Dicke zum Magern, „schau
Wastl, geh' z'Haus und schäm' Dich, denn Tn bist so mager,
daß man Dich aufschmalzen muß, wann Tu g'storben bist,
sonst mögen Dich die Würm' gar nit fressen!"

Neue Prosession.

(Gerichtssitzung.)

Richter. „Angeklagter, Euere Profession?"

Angeklagter. „Redlicher Finder!"

Richter. „Was? redlicher Finder von Profession! Ueb-
rigens seid Ihr gerade wegen Taschendiebstahl verhaftet
worden!"

Angeklagter. „Das is richtig, aberst dat is eben
in meine Profession jegründet, daß ik zuerst stehle und
zwar so, daß es Niemand nich merkt, daß es jestohlen
und nicht verloren is, und dann melde ik mir als red-
licher Finder vor's übliche Dusöhr. Nanu hat mir aber
de Pol'zei in die Hitze abjcfaßt, bevor ik in das Sta-
dium des redlichen Finders überjetreten war — Facto-
tum: die Polizei hat mir verhindert, redlich zu
sind, und ik stehe nu wie ein jemeiner Dieb vor die
j Jerichtssitzung—vor das fordere ik Satisfaksjon!"

„Sie, Herrle! da habe Se ehm an Schabernack angethan!"

So hat ersts nicht gemeint.

Zu viel.

Kohlstraße Nr. 6 ist im zweiten Stock eine hübsche Woh-
nung zu vermiethen, die den ganzen Tag die Mittagssonne hat.

Wie der Knöpfte aus Blochingcn einen Kam-
merherrnschlüssel mißverstanden hat.

Die Ungelegenheit.

Pfleger. „Was bringt denn der Furtmüllner Gut's
schon in aller Früh?"

Furthmüllner. „No g'rad nix extras, g'streng
Herr. Heut' Nacht hab'ns ma halt a wenig a Ung'le-
genheit g'macht!"

Pfleger. „So, was is denn dem Furthmüllncr
g'schehn!"

Furthmüllncr. „Mein Vätern hab'ns ma um-
bracht!"

„Schau Fritzerl, er hat ihn schon!"