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Lebensrettung durch angedrohten Tod.

Guter Rath.

Bauern bursche steht am Fluße und beendet ein klägliches Selbst-
gespräch mit den Worten: „Ach Du lieb's Herrgottle, nu mußt denn nei’
und mein arm's Leben is hin. Jetzt zähl' ich: eins, zwei, halb drei —
b'hüt' Di Gott, Welt!" (Er springt in's Wasser und plätschert darin
herum.)

Landjäger, der Alles mit angesehen hat, eilt herbei, um den Un-
glücklichen zu retten, und ruft vorn andern Ufer: „O Du gottvergess'ner
Lump, gleich geh'st 'naus oder ich derschieß Dich auf'm Fleck!"

Bauernbursche. „Na, Sakerment, na!, nit schieß'n, Herr Revier-
förster, bitt' Jhna, gleich bin i drauß'n!"

A. „Reizend diese Sängerin! Könnte ich
doch ihre Bekanntschaft machen! Durch wen
könnte ich mich ihr wohl vorstellen lassen?!"

B. „Am Besten durch Ihren Banquier!"

Ein Zerstreuter.

„Was macht Ihr Baker?"

„Wie, Herr Professor, haben Sie es denn
vergessen, daß mein Vater leider vor einem Jahre
gestorben?!"

„Ach ja, ganz richtig! Das wollte ich auch
nicht fragen, ich wollte blos fragen, ob Ihr
Vater noch immer todt sei!"

Enttäuschung.

„Ein graues Auge? — „Ja!" — Mit einer
Brille? —

„Gewiß." — Und langem ungekämmten Haar? —
„Ja wohl, und manchmal lächelt er so stille
Vor sich, er schien mir so ein halber Narr!"

Sein Hut? — „Schon ziemlich alt, von
rothem Scheine, j

Gleich einer Stalllaterne ohne Licht." —

Er ist's! Er ist's! Und jetzt nur noch das Eine —
War er betrunken? — „Nein." — Daun ist

er's nicht.

Der Berliner Unteroffizier, Rekruten einexer-
zirend.

„Kerls, schlagt mich nich zu hoch an, wie oft soll ich's
denn sagen!"

„Donnerwetter, Kerls, wie marschirt Ihr denn? Ihr
habt ja jar keene Festung im Tritt!"

Eine furchtbare Strafe.

Ein vornehmer Herr mit einem Knaben an der Hand
lagt zu einem Bettler, der ebenfalls einen Jungen führt:

„Euer Bursche da hat meinen Sohn mit Koth geworfen,
'4 verlange, daß Ihr ihn exemplarisch bestraft!"

Bettler. „Dös wer' ich a thun, Euer Gnaden-

iverd' ihn enterben!"

Privatvergnügen.

Richter. „Wie die Borakten darthun, seid Ihr ein
Dieb von Profession?"

Jnquisit. „Ne, Herr Rath, ik stehle man blos zu
meinem Berjnügen!"

Der Weg in den Himmel.

Landrichter, „Gebt 200 Gulden zu dem Brunnen;
— schaut, Jakob Geyer, Ihr baut Euch eine Staffel in den
Himmel!"

Geyer. „Recht gern thät'ich's, gnädiger Herr, wenn's
nur die letzt' Staffel wär'; aber was hilft mich eine einzige
Staffel bei der großen Höh', und so viel Geld, als a Stiegen
kostet, Hab' i doch nit!"
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Lebensrettung durch angedrohten Tod"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Drohung
Fluss <Motiv>
Förster
Lebensrettung
Nässe
Karikatur
Hund <Motiv>
Bauer <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 20.1854, Nr. 465, S. 71

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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