Im Sturme.
Ein deutsches Lied.
Es wankt das Schiff durch die wogende Bahn,
Grell leuchten des Blitzes Flammen.
Der Schiffer sitzt mit dem Steuermann
Im Raume gemüthlich beisammen.
Es kracht und zischt, der Sturmwind pfeift.
Und rasend die Wolken jagen.
Der Steuermann ruhig zum Becher greift,
Und spricht mit stillem Behagen:
„Wie meint Ihr wohl, Herr Capitäu?
Das Schiff, nicht will's niir gefallen:
Die alten Farben, sie vergeh'»!
Wir sollten doch neu es uns malen.
Es ist ja sonst ein wackeres Boot,
Sehr wurde dadurch es gewinnen.
Ein neuer Anstrich thut uns Roth,
Ein Anstrich von Außen und Innen!"'
Der Sturmwind pfeift, es zischt und kracht.
Es taumelt das ledige Steuer.
Der Schiffer antwortet mit Bedacht
Und preßt in die Pfeife das Feuer:
„Ja, Steuermann, wahrlich, das thut uns Roth,
Au Farben kann cs nicht fehlen.
Wir haben blau, und weiß, und roth.
Gelb, grün, schwarz — da können wir wählen."
Der Sturmwind brauset, das Steuer zerbricht.
Es krachen Masten und Flanken.
Der Steuermann ernst besonnen spricht:
„Ich habe so meine Gedanken!
Wir nehmen nach Außen weiß, schwarz oder grau,
Mit schmal rothem Streife inmitten;
Doch grün und roth, und weiß und blau
Bemalen wir uus're Cajüten.
Jst's nicht zu theucr, so nehmen wir
Statt weiß, voni güldenen Lacke,
So kann sich jeder Passagier
Logiren nach eig'nem Geschmacke."
Die Masten splittern, es neigt sich das Schiff —
Die Wogen stürzen hinüber.
Der Schiffer nach seinem Becher griff,
Und sprach: „Vortrefflich, mein Lieber!"
Ein deutsches Lied.
Es wankt das Schiff durch die wogende Bahn,
Grell leuchten des Blitzes Flammen.
Der Schiffer sitzt mit dem Steuermann
Im Raume gemüthlich beisammen.
Es kracht und zischt, der Sturmwind pfeift.
Und rasend die Wolken jagen.
Der Steuermann ruhig zum Becher greift,
Und spricht mit stillem Behagen:
„Wie meint Ihr wohl, Herr Capitäu?
Das Schiff, nicht will's niir gefallen:
Die alten Farben, sie vergeh'»!
Wir sollten doch neu es uns malen.
Es ist ja sonst ein wackeres Boot,
Sehr wurde dadurch es gewinnen.
Ein neuer Anstrich thut uns Roth,
Ein Anstrich von Außen und Innen!"'
Der Sturmwind pfeift, es zischt und kracht.
Es taumelt das ledige Steuer.
Der Schiffer antwortet mit Bedacht
Und preßt in die Pfeife das Feuer:
„Ja, Steuermann, wahrlich, das thut uns Roth,
Au Farben kann cs nicht fehlen.
Wir haben blau, und weiß, und roth.
Gelb, grün, schwarz — da können wir wählen."
Der Sturmwind brauset, das Steuer zerbricht.
Es krachen Masten und Flanken.
Der Steuermann ernst besonnen spricht:
„Ich habe so meine Gedanken!
Wir nehmen nach Außen weiß, schwarz oder grau,
Mit schmal rothem Streife inmitten;
Doch grün und roth, und weiß und blau
Bemalen wir uus're Cajüten.
Jst's nicht zu theucr, so nehmen wir
Statt weiß, voni güldenen Lacke,
So kann sich jeder Passagier
Logiren nach eig'nem Geschmacke."
Die Masten splittern, es neigt sich das Schiff —
Die Wogen stürzen hinüber.
Der Schiffer nach seinem Becher griff,
Und sprach: „Vortrefflich, mein Lieber!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Im Sturme"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 36.1862, Nr. 865, S. 36
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg