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Aus ein Seiler seine Erinnernnge.
j „„In"" — sacht er und steigt nf sein Pferd —
| „„Mar macht halt ans der Noth e Tugend:
Ich Hab' was g'lernt in meiner Jugend,
Mar weeß nit, daß ni'r Kaiser loerb’!""
| D'ruf sport er sein berühmte Schimmel
! Nn reitet ans em Schlachtgetimmel.
^ So war die G'schicht. — D'rum — sag' ich — seh'
^ Ich als des Bild vun Montereau,
So ärger' ich mich grün nn bloo,
Daß ich nit nach gemolt d'ruf steh! —
Doch bin ich aach do d'rirf vergesse —
i Ich bin halt doch derb ei gewese ! ß. A- üack.
Jung gcw ohnt, alt gcthan.
Herr: „Ich kann nicht begreifen, wie es in unserin auf-
geklärten Zeitalter noch Krieg geben kann!" — Bauer:
„Wie's Krieg gibt, dös kann i Jhna scho' sag'n." — „So,
da bin ich doch sehr begierig." — „Wann S' an Sechser
hergeb'n, nacha sag' ich's." — „Aha, auf das ist's abge-
sehen. Nun, da habt Ihr den Sechser." — „Jetzt gcb'n S'
mer noch an Sechser, nacha sag' ich's aber." — „Ach glaub',
der Kerl hält uns znm Besten. Ich will Euch den Sechser
noch geben, aber nehmt Euch in Acht, ich lasse nicht mit mir
spaßen." — „Ja, jetzt müssen S' halt scho noch an Sechser
hergeb'n, wann ich's sag'n soll." — „Was, grober Kerl.
Meinst Du, ich lasse so den Narren mit mir machen. Wart',
jetzt hau' ich —" — „Sehn' S', meine Herren, so gibt's
halt an Krieg. Der Eine, vcr will immer mehr haben und
der Andere, der will nix hergeb'n und nacha is der Krieg
scho ferti. Des is scho gar a alter Witz, mit dem Hab' icb
schon vor 40 Jahr', als Hüterbua, manches schöne Stückl Geld
verdient, wie Sie's heute noch gedruckt lesen können."
Vorzug des Berufs.
Ein Packträger und ein Stiefclwichser sind im Streite
über den Vorzug ihrer beiderseitigen Nahrungszweige. Um den
Vorzug des seinigen schlagend zu beweisen, fordert der Pack-
träger den Stiefelwichser auf, ihm seine Stiefel zu putzen.
Als dies geschehen, sagt der Stiefelwichscr zum Packträger:
„So, jetzt trägst Du mir meinen Kasten und dann sind wir quitt."
Wozu schlechtes Geld gut ist.
„Da hat die Köchin wieder einen schlechten Groschen
angenommen; er wird ihr von ihrem Gehalt abgezogen. Ich
habe schon ein Häufchen solcher falschen Münzen beisammen
liegen." ■— „Aber, gnädige Tante, wozu heben Sic denn
Aus ein Seiler seine Erinnernnge.
j „„In"" — sacht er und steigt nf sein Pferd —
| „„Mar macht halt ans der Noth e Tugend:
Ich Hab' was g'lernt in meiner Jugend,
Mar weeß nit, daß ni'r Kaiser loerb’!""
| D'ruf sport er sein berühmte Schimmel
! Nn reitet ans em Schlachtgetimmel.
^ So war die G'schicht. — D'rum — sag' ich — seh'
^ Ich als des Bild vun Montereau,
So ärger' ich mich grün nn bloo,
Daß ich nit nach gemolt d'ruf steh! —
Doch bin ich aach do d'rirf vergesse —
i Ich bin halt doch derb ei gewese ! ß. A- üack.
Jung gcw ohnt, alt gcthan.
Herr: „Ich kann nicht begreifen, wie es in unserin auf-
geklärten Zeitalter noch Krieg geben kann!" — Bauer:
„Wie's Krieg gibt, dös kann i Jhna scho' sag'n." — „So,
da bin ich doch sehr begierig." — „Wann S' an Sechser
hergeb'n, nacha sag' ich's." — „Aha, auf das ist's abge-
sehen. Nun, da habt Ihr den Sechser." — „Jetzt gcb'n S'
mer noch an Sechser, nacha sag' ich's aber." — „Ach glaub',
der Kerl hält uns znm Besten. Ich will Euch den Sechser
noch geben, aber nehmt Euch in Acht, ich lasse nicht mit mir
spaßen." — „Ja, jetzt müssen S' halt scho noch an Sechser
hergeb'n, wann ich's sag'n soll." — „Was, grober Kerl.
Meinst Du, ich lasse so den Narren mit mir machen. Wart',
jetzt hau' ich —" — „Sehn' S', meine Herren, so gibt's
halt an Krieg. Der Eine, vcr will immer mehr haben und
der Andere, der will nix hergeb'n und nacha is der Krieg
scho ferti. Des is scho gar a alter Witz, mit dem Hab' icb
schon vor 40 Jahr', als Hüterbua, manches schöne Stückl Geld
verdient, wie Sie's heute noch gedruckt lesen können."
Vorzug des Berufs.
Ein Packträger und ein Stiefclwichser sind im Streite
über den Vorzug ihrer beiderseitigen Nahrungszweige. Um den
Vorzug des seinigen schlagend zu beweisen, fordert der Pack-
träger den Stiefelwichser auf, ihm seine Stiefel zu putzen.
Als dies geschehen, sagt der Stiefelwichscr zum Packträger:
„So, jetzt trägst Du mir meinen Kasten und dann sind wir quitt."
Wozu schlechtes Geld gut ist.
„Da hat die Köchin wieder einen schlechten Groschen
angenommen; er wird ihr von ihrem Gehalt abgezogen. Ich
habe schon ein Häufchen solcher falschen Münzen beisammen
liegen." ■— „Aber, gnädige Tante, wozu heben Sic denn
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Jung gewohnt, alt gethan" "Vorzug des Berufs"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 49.1868, Nr. 1199, S. 7
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg