114
Die Gelsengrundmühle.
„Traun", sprach da die Susi
mit traurigem Blick,
„Der Vater will unser Ver-
derben ;
Und weil hier auf Erden zer-
stört unser Glück,
So zieh'n wir uns Beide in
den Himmel zurück."
Sie beschlossen Beide zu
sterben.
Am Gelsengrundrade, in der
Gelsengrundax,
Da steckte ein Nagel im
Schimmel;
D'ran knüpften die Beiden ihr düst'res Geschick,
Ihre Füße hielt anderseits wieder ein Strick,
Sie empfahlen ihre Seelen dem Himmel.
Als vom Kirchthurm die Glocke schlug dreiviertel Vier,
Bracht' der Müller die Mühle in's Gehen.
Da blickte der Seppl die Susi fest an,
Vice versa die Susi den Seppel, und dann
Kam das Gelsengrundradl in's Drehen.
„Was krächzet und ächzt in der Mühle so schwer,
Was woll'n sich die Räder nicht drehen?
Wo bleibt heut' der übliche Morgenkaffee?"
So dacht' sich der Müller; da kracht' es, o weh!
Und die Gelsengrundmühle blieb stehen.
Er rannte die Mühle trappauf und trappab,
Doch fand er im Werk keine Störung.
Doch als er zum Gelsengrundräderwerk kam,
Der Anblick ihm fast seinen Athem benahm,
Denn da sah er die schöne Bescherung.
„O Seppl, o Susi, o Susi, o Sepp!
Was sind das für heidnische Sitten!"
Die Gelsengrundmühle.
„Traun", sprach da die Susi
mit traurigem Blick,
„Der Vater will unser Ver-
derben ;
Und weil hier auf Erden zer-
stört unser Glück,
So zieh'n wir uns Beide in
den Himmel zurück."
Sie beschlossen Beide zu
sterben.
Am Gelsengrundrade, in der
Gelsengrundax,
Da steckte ein Nagel im
Schimmel;
D'ran knüpften die Beiden ihr düst'res Geschick,
Ihre Füße hielt anderseits wieder ein Strick,
Sie empfahlen ihre Seelen dem Himmel.
Als vom Kirchthurm die Glocke schlug dreiviertel Vier,
Bracht' der Müller die Mühle in's Gehen.
Da blickte der Seppl die Susi fest an,
Vice versa die Susi den Seppel, und dann
Kam das Gelsengrundradl in's Drehen.
„Was krächzet und ächzt in der Mühle so schwer,
Was woll'n sich die Räder nicht drehen?
Wo bleibt heut' der übliche Morgenkaffee?"
So dacht' sich der Müller; da kracht' es, o weh!
Und die Gelsengrundmühle blieb stehen.
Er rannte die Mühle trappauf und trappab,
Doch fand er im Werk keine Störung.
Doch als er zum Gelsengrundräderwerk kam,
Der Anblick ihm fast seinen Athem benahm,
Denn da sah er die schöne Bescherung.
„O Seppl, o Susi, o Susi, o Sepp!
Was sind das für heidnische Sitten!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die Gelsengrundmühle"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1885
Entstehungsdatum (normiert)
1880 - 1890
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 83.1885, Nr. 2098, S. 114
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg