Aufklärung.
; Tourist: „Ihr seid wohl der Jörg? Wie mir der Wirth erzählte, haltet
^hr'z nicht mehr mit der Marie! Was hat Euch denn auseinander getrieben?"
Jörg: „G'heirath' hab'n wir, gnä' Herr!"
Poesie und Prosa. 163
Sie: „Heute ist doch ein prachtvoller Früh-
jahrstag!" — Er: „Ja — so recht ein Wetter
zum Haarschneiden!"
Die drei Wunden.
Richter: „Nun, Herr Gerichtsarzt, was
hätten Sie von den Wunden des Patienten?"
Gerichtsarzt: „Zwei derselben sind un-
bedingt tödtlich, aber wenn sich der Patient
gut hält, ist cs wahrscheinlich, daß die dritte
in ein bis zwei Monaten heilt!"
S t a in m b n ch v c r s.
Ein Berschen nach der Mode
Fallt mir gerad' nicht ein,
Doch will ich bis zum Tode
Dein treuer Joseph sein.
Aus der Kaserne.
Unteroffieier (zum Rekruten): „Ver-
fluchter Kerl, wenn er nicht besser aufpaßt,
gebe ich ihm eins auf den Kopf, daß er Plati-
fiiße bekommt!"
"Die Anwesenden natürlich ans-
g e n o m m c»!"
^ In dem Casino einer Mittelstadt lvar eines
Abends ein Herr aus der Hauptstadt als Gast
""wesend, welcher in ziemlich unverfrorener
^eise über die kleinstädtischen Sitten und Ge-
wohnheiten der Einwohner Kritik übte. Um
Zuhörer nicht zu verletzen, bediente er sich
üebej wiederholt der Redewendung: „Die An-
wesenden natürlich ausgenommen!" indem er
Wh jedesmal gegen seinen Nachbar höflich ver-
beugte.
, ein ältlicher Herr mit würdigem
. , erwiderte das Compliment regelmäßig
einem zustimmenden Neigen des Kopfes,
^erhielt sich aber im übrigen schweigend, während
pudere gegen die Urtheile des Gastes laut pro-
citirtert und ihrerseits gegen die Berliner Her-
wegen.
Endlich ergriff auch er das Wort, um die
>ndrücke, welche Berlin und die Berliner
ihn gemacht, zu schildern, wobei er den
^ etzteren volle Gerechtigkeit widerfahren ließ,
gütlich ihre Intelligenz und Rührigkeit
tc- „Ja, meine Herren", schloß er, „das
^"Nen Sie mir glauben: Die Berliner sind
k Köpfe!" und sich höflich gegen den Gast
Erbeugend, fügte er hinzu: „Die Anwesenden
wtürlich ausgenommen!"
Mißlungene List.
Die kleine Anna liegt krank im Bcttchen und will durchaus eine Pille nicht
einnehmen. Die kluge Mama aber steckt heimlich die Pille in eine süße eingemachte
Birne, schenkt diese der Kleinen und fragt nach einer Weile: „Nun, mein Kind, hast
Du die Birne schon gegessen?"
Aennchen: „Ja, Maina — nur den Kern nicht!"
; Tourist: „Ihr seid wohl der Jörg? Wie mir der Wirth erzählte, haltet
^hr'z nicht mehr mit der Marie! Was hat Euch denn auseinander getrieben?"
Jörg: „G'heirath' hab'n wir, gnä' Herr!"
Poesie und Prosa. 163
Sie: „Heute ist doch ein prachtvoller Früh-
jahrstag!" — Er: „Ja — so recht ein Wetter
zum Haarschneiden!"
Die drei Wunden.
Richter: „Nun, Herr Gerichtsarzt, was
hätten Sie von den Wunden des Patienten?"
Gerichtsarzt: „Zwei derselben sind un-
bedingt tödtlich, aber wenn sich der Patient
gut hält, ist cs wahrscheinlich, daß die dritte
in ein bis zwei Monaten heilt!"
S t a in m b n ch v c r s.
Ein Berschen nach der Mode
Fallt mir gerad' nicht ein,
Doch will ich bis zum Tode
Dein treuer Joseph sein.
Aus der Kaserne.
Unteroffieier (zum Rekruten): „Ver-
fluchter Kerl, wenn er nicht besser aufpaßt,
gebe ich ihm eins auf den Kopf, daß er Plati-
fiiße bekommt!"
"Die Anwesenden natürlich ans-
g e n o m m c»!"
^ In dem Casino einer Mittelstadt lvar eines
Abends ein Herr aus der Hauptstadt als Gast
""wesend, welcher in ziemlich unverfrorener
^eise über die kleinstädtischen Sitten und Ge-
wohnheiten der Einwohner Kritik übte. Um
Zuhörer nicht zu verletzen, bediente er sich
üebej wiederholt der Redewendung: „Die An-
wesenden natürlich ausgenommen!" indem er
Wh jedesmal gegen seinen Nachbar höflich ver-
beugte.
, ein ältlicher Herr mit würdigem
. , erwiderte das Compliment regelmäßig
einem zustimmenden Neigen des Kopfes,
^erhielt sich aber im übrigen schweigend, während
pudere gegen die Urtheile des Gastes laut pro-
citirtert und ihrerseits gegen die Berliner Her-
wegen.
Endlich ergriff auch er das Wort, um die
>ndrücke, welche Berlin und die Berliner
ihn gemacht, zu schildern, wobei er den
^ etzteren volle Gerechtigkeit widerfahren ließ,
gütlich ihre Intelligenz und Rührigkeit
tc- „Ja, meine Herren", schloß er, „das
^"Nen Sie mir glauben: Die Berliner sind
k Köpfe!" und sich höflich gegen den Gast
Erbeugend, fügte er hinzu: „Die Anwesenden
wtürlich ausgenommen!"
Mißlungene List.
Die kleine Anna liegt krank im Bcttchen und will durchaus eine Pille nicht
einnehmen. Die kluge Mama aber steckt heimlich die Pille in eine süße eingemachte
Birne, schenkt diese der Kleinen und fragt nach einer Weile: „Nun, mein Kind, hast
Du die Birne schon gegessen?"
Aennchen: „Ja, Maina — nur den Kern nicht!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Aufklärung" "Mißlungene List"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 86.1887, Nr. 2180, S. 163
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg