172 Etwas Neues.
Jetzt schlagt die Trommel — bum, bum, bum!
Laßt steigen Weihrauch-Dünste!
Ich habe 'was für's Publikum,
Und auch 'was für die Künste.
Ein Werk, das unsere Dichtkunst ziert,
Wer es nicht kennt, erröthe!
Das habe ich dramatisirt:
Den Reineke Fuchs von Goethe.
Und eigens sind zu meinem Zweck
Die Personen, die agiren,
Dressiret von Herrn Hagenbeck,
Prachtexemplare von Thiereu. —
Mein Impresario erzählt
Bon der gottbegnadeten Stätte,
Wo Kunst sich so mit Natur vermählt,
Und verkauft schon die Billete,
Und schlägt die Trommel — bum, bum, bum!
Läßt steigen Weihrauch-Dünste,
Hier ist 'was für das Publikum
Und auch 'was für die Künste.
Es kehrt die klassische Zeit zurück
Von Hamburg bis nach Wesel;
Es fehlt mir nur noch für mein Stück
Ein Kameel, ein Ochs und Esel!
Alb. ltoderich.
Hyperbel.
Unterofficier: „Einjähriger Jammerlappen,
Sie machen heute iviedcr ein Gesicht, als ob Ihnen
ein Rhinozeros über die Leber gekrabbelt wäre!"
Gedankenspäne.
Ist die Musik von ächtem Klang, so klingt die
Seele mit. _ ®. tu.
So tief kann dich kein and'res Leid betrüben,
Als hassen müssen, wo du solltest lieben.
Willst du Allen gefallen,
Laß' dir Alles gefallen.
Nicht aus pergament'nen Bänden
Wird der Weisheit Quell dir sprudeln,
Wird sich auch nicht zu dir wenden,
Suchst ihn nur in Lebensstrudelu;
Soll sich Weisheit dir ergeben,
Mußt du Bücher und das Leben
Innig wissen zu verweben.
Bist du im Kreis von Philistern und Thoren,
Dann halte den Mund und spitze die Ohren.
Will eig'nes Leid zu sehr dein Herz bedrücken,
Dann laß' dein Aug' auf fremdes Leid nur blicken;
So trefflich kann dich nichts vergessen lehren,
Als das Bemühen, fremdem Leid zu wehren.
«. L.
Klassisch.
Hausfrau: „Wer war der Mann, mit dem Sie gestern Abend unter
der Hausthür' standen?"
Dienstmädchen: „Madame, haben Sie nie geliebt, weil Sic so
fragen?" _
Schneider-Trost.
Herr: „Den Rock nehm' ich nicht — der ist mir viel zu weit!"
Schneider: „Warten S' nur, bis es einmal ordentlich d'ranf geregnet
hat — dann sitzt er Ihnen wie angegossen!"
Schlimme Ahnung.
„Annamirl, warum weinst D' denn?" — „O mein, o mein, is dös
a' Unglück!" — „Na, was is denn g'schch'n?" — „Mein' Herrn haben
s' zum Bürgermeister g'macht!" — „Das wird do' kein Unglück sein!?"
— „Weißt, bis jetzt war er nur Ausschuß, da Hab' Ich ihm aus der
Noth g'holf'n, aber jetzt, als Bürgermeister, lvird's g'wiß an's Licht
komm«!" — „Was ivird denn an's Licht komm«?" — „Daß er nit
schreiben kann — o mein, a mein!"
Mittel zum Zweck.
Hausirer: „Etwas gefällig, mein Herr — schöne Cigarrenspitzen?"
Herr: „Danke, bin kein Rancher!"
Hausirer: „Macht nichts! Kaufen Sic nur eine solche Cigarrenspitze
und Sie werden ein leidenschaftlicher Raucher!"
Redaction: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München.
Kgl. Hof-Buchdruckerei von E. Mühlthalcr in München.
Hiezu eine Beilage.
Jetzt schlagt die Trommel — bum, bum, bum!
Laßt steigen Weihrauch-Dünste!
Ich habe 'was für's Publikum,
Und auch 'was für die Künste.
Ein Werk, das unsere Dichtkunst ziert,
Wer es nicht kennt, erröthe!
Das habe ich dramatisirt:
Den Reineke Fuchs von Goethe.
Und eigens sind zu meinem Zweck
Die Personen, die agiren,
Dressiret von Herrn Hagenbeck,
Prachtexemplare von Thiereu. —
Mein Impresario erzählt
Bon der gottbegnadeten Stätte,
Wo Kunst sich so mit Natur vermählt,
Und verkauft schon die Billete,
Und schlägt die Trommel — bum, bum, bum!
Läßt steigen Weihrauch-Dünste,
Hier ist 'was für das Publikum
Und auch 'was für die Künste.
Es kehrt die klassische Zeit zurück
Von Hamburg bis nach Wesel;
Es fehlt mir nur noch für mein Stück
Ein Kameel, ein Ochs und Esel!
Alb. ltoderich.
Hyperbel.
Unterofficier: „Einjähriger Jammerlappen,
Sie machen heute iviedcr ein Gesicht, als ob Ihnen
ein Rhinozeros über die Leber gekrabbelt wäre!"
Gedankenspäne.
Ist die Musik von ächtem Klang, so klingt die
Seele mit. _ ®. tu.
So tief kann dich kein and'res Leid betrüben,
Als hassen müssen, wo du solltest lieben.
Willst du Allen gefallen,
Laß' dir Alles gefallen.
Nicht aus pergament'nen Bänden
Wird der Weisheit Quell dir sprudeln,
Wird sich auch nicht zu dir wenden,
Suchst ihn nur in Lebensstrudelu;
Soll sich Weisheit dir ergeben,
Mußt du Bücher und das Leben
Innig wissen zu verweben.
Bist du im Kreis von Philistern und Thoren,
Dann halte den Mund und spitze die Ohren.
Will eig'nes Leid zu sehr dein Herz bedrücken,
Dann laß' dein Aug' auf fremdes Leid nur blicken;
So trefflich kann dich nichts vergessen lehren,
Als das Bemühen, fremdem Leid zu wehren.
«. L.
Klassisch.
Hausfrau: „Wer war der Mann, mit dem Sie gestern Abend unter
der Hausthür' standen?"
Dienstmädchen: „Madame, haben Sie nie geliebt, weil Sic so
fragen?" _
Schneider-Trost.
Herr: „Den Rock nehm' ich nicht — der ist mir viel zu weit!"
Schneider: „Warten S' nur, bis es einmal ordentlich d'ranf geregnet
hat — dann sitzt er Ihnen wie angegossen!"
Schlimme Ahnung.
„Annamirl, warum weinst D' denn?" — „O mein, o mein, is dös
a' Unglück!" — „Na, was is denn g'schch'n?" — „Mein' Herrn haben
s' zum Bürgermeister g'macht!" — „Das wird do' kein Unglück sein!?"
— „Weißt, bis jetzt war er nur Ausschuß, da Hab' Ich ihm aus der
Noth g'holf'n, aber jetzt, als Bürgermeister, lvird's g'wiß an's Licht
komm«!" — „Was ivird denn an's Licht komm«?" — „Daß er nit
schreiben kann — o mein, a mein!"
Mittel zum Zweck.
Hausirer: „Etwas gefällig, mein Herr — schöne Cigarrenspitzen?"
Herr: „Danke, bin kein Rancher!"
Hausirer: „Macht nichts! Kaufen Sic nur eine solche Cigarrenspitze
und Sie werden ein leidenschaftlicher Raucher!"
Redaction: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München.
Kgl. Hof-Buchdruckerei von E. Mühlthalcr in München.
Hiezu eine Beilage.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Schlimme Ahnung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 86.1887, Nr. 2181, S. 172
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg