212 Der geschcidtc Sultl.
„Schau', Karl, wie g'schcidt! Derweil sich sein Herr drin Cigarrlu kauft,
liest der Sultl die Zeitung!"
Tresfcnder Vergleich.
Ein Studiosus befindet sich in großer Geldverlegenheit und schreibt deßhalb seinem
Vater folgende Zeilen: „Lieber Vater! Da ich Gelegenheit habe, mir eine Münzen-
sammlung, für die ich schon so lange schwärme, anzuschaffen, so bitte, schicke mir zu diesem
Zwecke 300 Mark. Dein Max."
Nach Empfang des Briefes schreibt der Vater Folgendes an seinen Sohn: „Lieber Max!
Die 300 Mark kann ich Dir nicht senden, denn erstens habe ich sie nicht, und zweitens
Treffender Vergleich.
! komnit mir das gerade so vor, als wenn
sich ein Mops eine Wurstsammlnng an-
legen wollte.
Dein Vater."
Fraucn-Monolog.
„Ach so ein weiblicher Arzt hat es
gut! Der kann sich die Badereise selbst
verschreiben!"
S c i' m Schicksal kann m e r »ich
entgeh'n.
(Sächsisch.)
„Mit Maicr'sch", sagt Miller zu seiner Silben,
„Js es nid) länger mehr auszuhalden!"
Er meent die Bardei im dritten Stock —
„Sie is e' ikandibbe und Er wie e' Bock
So eichcnsinnich und egglick) im Haus.
Das Beste wird sein, wir ziehen ans!"
Ganz ähnlich hat vor en baar Wochen
Der Maier zu seiner Gaddin gesprochen,
Und also kam's, daß an eenem Dag
In dem Hause war c' Geschlcbb und Gcdrag
Und beide Bardcicn, sonst sehr bcfreindct,
Jetzt aber sehr miteinander befeindet,
Zn gleicher Zeid ihr Mobiliar
Ans dem Hanse schaffden — wie sonderbar!
Wccß Knebbchen, es wär' ja der Zweck
erreichd,
Wenn Eens nur von der Sck)dclle wcichd,
Doch, daß sie Beide das Haus verlassen,
War Sie doch e Lugsus gewissermaßen!
Aber 's Schcenstc kommt erst im zwecken
Thecl!
Denkt Eich den Schrecken meiner Seel',
Wie sie in die neue Wohnung komnien,
Da wird erst von Beiden wahrgenommcn,
Daß sie - weeß Good, cs is nich erlogen -
Zufällig in's selbe Haus gezogen:
Die Miller'sch in die Erschde — o die
Blamage! —
Und die Maier'sck) nn eben in die zwecdc
Edage! - -
Dadraus ganz deidlich zu erseh'n:
Daß der Mensch sci'm Schicksal nich kan»
endgch'n,
Und wenn's beschdimmd is, daß es geschch,
Kriechd man eenen Sck)wibs vom Bliewche»
kaffcc!
Verplappert.
Tante: . Also Du hast jetzt einen
Klavierlehrer; wie weit seid Ihr iw»n
schon?"
Backfisch: „Still! Mama weiß ja
nichts davon!"
„Schau', Karl, wie g'schcidt! Derweil sich sein Herr drin Cigarrlu kauft,
liest der Sultl die Zeitung!"
Tresfcnder Vergleich.
Ein Studiosus befindet sich in großer Geldverlegenheit und schreibt deßhalb seinem
Vater folgende Zeilen: „Lieber Vater! Da ich Gelegenheit habe, mir eine Münzen-
sammlung, für die ich schon so lange schwärme, anzuschaffen, so bitte, schicke mir zu diesem
Zwecke 300 Mark. Dein Max."
Nach Empfang des Briefes schreibt der Vater Folgendes an seinen Sohn: „Lieber Max!
Die 300 Mark kann ich Dir nicht senden, denn erstens habe ich sie nicht, und zweitens
Treffender Vergleich.
! komnit mir das gerade so vor, als wenn
sich ein Mops eine Wurstsammlnng an-
legen wollte.
Dein Vater."
Fraucn-Monolog.
„Ach so ein weiblicher Arzt hat es
gut! Der kann sich die Badereise selbst
verschreiben!"
S c i' m Schicksal kann m e r »ich
entgeh'n.
(Sächsisch.)
„Mit Maicr'sch", sagt Miller zu seiner Silben,
„Js es nid) länger mehr auszuhalden!"
Er meent die Bardei im dritten Stock —
„Sie is e' ikandibbe und Er wie e' Bock
So eichcnsinnich und egglick) im Haus.
Das Beste wird sein, wir ziehen ans!"
Ganz ähnlich hat vor en baar Wochen
Der Maier zu seiner Gaddin gesprochen,
Und also kam's, daß an eenem Dag
In dem Hause war c' Geschlcbb und Gcdrag
Und beide Bardcicn, sonst sehr bcfreindct,
Jetzt aber sehr miteinander befeindet,
Zn gleicher Zeid ihr Mobiliar
Ans dem Hanse schaffden — wie sonderbar!
Wccß Knebbchen, es wär' ja der Zweck
erreichd,
Wenn Eens nur von der Sck)dclle wcichd,
Doch, daß sie Beide das Haus verlassen,
War Sie doch e Lugsus gewissermaßen!
Aber 's Schcenstc kommt erst im zwecken
Thecl!
Denkt Eich den Schrecken meiner Seel',
Wie sie in die neue Wohnung komnien,
Da wird erst von Beiden wahrgenommcn,
Daß sie - weeß Good, cs is nich erlogen -
Zufällig in's selbe Haus gezogen:
Die Miller'sch in die Erschde — o die
Blamage! —
Und die Maier'sck) nn eben in die zwecdc
Edage! - -
Dadraus ganz deidlich zu erseh'n:
Daß der Mensch sci'm Schicksal nich kan»
endgch'n,
Und wenn's beschdimmd is, daß es geschch,
Kriechd man eenen Sck)wibs vom Bliewche»
kaffcc!
Verplappert.
Tante: . Also Du hast jetzt einen
Klavierlehrer; wie weit seid Ihr iw»n
schon?"
Backfisch: „Still! Mama weiß ja
nichts davon!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der gescheidte Sultl"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1892 - 1892
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 96.1892, Nr. 2446, S. 212
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg